Roller Derby ist eine Vollkontaktsportart aus den USA, die Deutschland im Flug erobert. Von München bis Berlin, von Hannover bis Dresden – in allen größeren Städten wurden in den letzten Jahren Roller-Derby-Teams gegründet. Seit Anfang 2014 sind die Rhein-Neckar Delta Quads offiziell eine Abteilung des Inline-Sport-Clubs Mannheim. 2015 konnte sich die „F(l)ight Crew“ bereits in der 3. Bundesliga behaupten.

DieRhein-Neckar Delta Quads in Aktion © Jürgen Ziegler
Die Rhein-Neckar Delta Quads in Aktion © Jürgen Ziegler

Roller Derby lässt sich schnell erklären: In zweiminütigen Spielrunden (Jams) versuchen vier Blocker einer Mannschaft, der eigenen Jammerin den Weg durch die vier gegnerischen Blocker frei zu machen. Die sammelt pro überholtem Gegner einen Punkt. Die gegnerische Mannschaft versucht das zu verhindern und gleichzeitig ihre eigene Jammerin zu unterstützen. Gewonnen hat die Mannschaft mit den meisten Punkten. Mehrere Schiedsrichter sind dafür zuständig, dass alle Regeln eingehalten werden. Beispielsweise ist das Überholen außerhalb der ausgezeichneten Bahn (Track) verboten.

Kleines Roller-Derby-Lexikon

Bout: Bezeichnung für ein offizielles Roller-Derby-Spiel, bestehend aus zwei Halbzeiten à 30 Minuten.

Jam: Maximal zweiminütige Spielzeit, dazwischen Pausen von 30 Sekunden, in denen Spielerinnen und Spielpositionen beliebig oft gewechseln dürfen.

Track: Spielfeld beim Roller Derby in Form einer ovalen Bahn, ca. 17 x 27 Meter.

Blocker: Pro Team sind pro Jam vier Blocker auf dem Track.

Pivot: Blocker mit besonderem Status und besonderen Befugnissen, gekennzeichnet durch einen Streifen auf einer Haube, die über den Helm gezogen wird.

Pack: Die größte Ansammlung aus Blockern beider Teams. Viele Aktionen von Blockern gegen Jammer sind nur in der vom Pack definierten und mitgeführten Zone erlaubt.

Jammer: Pro Team der fünfte Spieler auf dem Track, macht die Punkte, indem er gegnerische Blocker überrundet. Zu erkennen an einer Haube mit Stern, welche über den Helm gezogen wird.

Lead Jammer: Kommt als Erster durch das Pack und erhält den Lead-Jammer-Status, welcher dazu berechtigt, einen Jam auch vor Ablauf der zwei Minuten zu beenden.

Zebras: Schiedsrichter auf Rollschuhen, erkennbar an Shirts mit schwarz-weißen Längsstreifen. Sie achten darauf, dass alle Spielzüge regelkonform ausgeführt werden, und ahnden Verstöße u.v.m.

Flamingos: Tragen meist rosafarbene T-Shirts und sind ohne Rollschuhe unterwegs, pfeifen die Jams an, stoppen die Zeit, wenn eine Spielerin nach einem Regelverstoß durch ein Zebra in die Strafbox geschickt wird u.v.m.

 

Drucker Jan Schmidt begutachtet die Qualität des Drucks.
Mit geschultem Blick prüft Drucker Jan Schmidt den Druckbogen auf einwandfreie Qualität.
Diese Druckplatte ist im Vierfarbdruck für die Farbe Magenta zuständig.

Die Drucksachen der Rhein-Neckar Delta Quads entstehen in intensiver Teamarbeit. Sieben Personen sind am einzigartigen Delta-Quad-Design beteiligt: Jasmin Ballin (Kobra Killjoy), Jennifer Moss (Rhonda Housekick), Katrin Weiser (ButtWeiser), Julia Block (Block Sabbath), Isabel Navarro (Smash Mallow) sowie Camilla Narrog und Götz Bockstedte (Götzilla). „Das Delta-Quad-Design ist eine Knaller-Kollaboration mit viel Rock’n’Roll! In unseren Designs vereinen sich Elemente unterschiedlicher Künstler und Designer mit den verschiedensten Stärken, Disziplinen und Stilrichtungen“, erklären die Mitglieder des PR- und Sponsoring-Teams. Dabei haben fast alle Beteiligten beruflich einen künstlerisch-grafischen Hintergrund: Jasmin Ballin ist Tätowiererin im eigenen Mannheimer Tattoo-Studio „Tragic Kingdom Tattoo“, Isabel Navarro und Katrin Weiser kommen aus dem Bereich Grafikdesign, Gigposter-Artist Götzilla ist Teil der Mannheimer Siebdruckwerkstatt „Antighost“, die auch als Sponsor der Mannschaft auftritt.

Das diesjährige Saisonheft entstand in mehreren Nachtschichten. Die Hauptverantwortlichen waren Katrin Weiser, Julia Block und Jasmin Ballin, wobei Letztere für einen Großteil der Illustrationen im Heft verantwortlich ist. So stammt die Madonna mit Rollschuhen auf der Titelseite der Broschüre aus ihrer Feder. „Jeder macht das, was er am besten kann und was ihm Spaß macht. Am Ende wird alles zusammengefügt. Das Ergebnis drückt unseren Teamgeist und unsere Leidenschaft für den Sport und die Subkultur drumherum aus. Wir haben sehr großes Glück, dass die vielen kreativen Menschen, die wir in der League und im Umfeld haben, auf dem Vibe des Roller Derby ein Gesamtbild mit Wiedererkennungswert schaffen“, so die Delta Quads.

Rhein-Neckar Delta Quads © Julia Block
© Julia Block

Ein Design mit Wiedererkennungswert – das ist dem Verein definitiv gelungen. Ihre Broschüren, Plakate und Flyer überzeugen durch eine ganz eigene grafische Sprache. Damit erreichen sie nicht nur Roller-Derby-Fans. Jasmin Ballin dazu: „Unsere Plakate werden in Mannheim und Heidelberg gerne mal geklaut. Sie werden nicht abgerissen, sondern vorsichtig und sorgfältig entfernt. Vermutlich zieren sie so manche Wohnung!“