Traditionell haben Neujahrswünsche geschäftlich hierzulande keinen eigenen Auftritt. In den Weihnachtskarten spricht man meistens auch gleich „einen guten Rutsch“ aus. Bei der ersten Korrespondenz nach dem 1. Januar wünscht man ein möglichst erfolgreiches, glückliches und gesundes neues Jahr. Dabei gibt es einige Gründe, den Neujahrsgrüßen eine eigene Karte zu gönnen.
Warum eine spezielle Neujahrskarte?
Natürlich spricht nichts dagegen, alles auf eine Karte zu setzen, sprich: Weihnachts- und Neujahrsgrüße zu kombinieren. Außerdem fühlt sich niemand düpiert, wenn er frühestens in der ersten Januarwoche alles Gute für das kommende Jahr gewünscht bekommt. Was also spricht für eine spezielle Neujahrskarte?
1. Mehr Aufmerksamkeit
Zu Weihnachten trudeln normalerweise die Karten päckchenweise ein, so dass einzelne Exemplare schon sehr auffällig gestaltet sein müssen, um aus der Masse herauszustechen. Ein Neujahrsgruß, der zwischen den Jahren auf dem Schreibtisch landet, fällt mehr auf. Da herkömmliche Geschäftspost in den ersten Tagen auch kaum eintrifft, ist nur mit wenig Konkurrenz um die Aufmerksamkeit des Empfängers zu rechnen.
2. Auf „weltliche“ Wünsche konzentrieren
Manche Unternehmen möchten sich in der Kommunikation nicht explizit auf Weihnachten beziehen, aber dennoch einen feierlichen Akzent setzen. Da drängen sich die neutralen Neujahrsgrüße geradezu auf. In diesen kann man vieles adressieren: Dankbarkeit für die zurückliegende Zusammenarbeit, Ausblick auf neue Projekte und persönliche Wertschätzung.
3. Weihnachtskarte vergessen
Peinlich, peinlich, aber kommt immer wieder vor: Ausgerechnet den wichtigen Neukunden haben die Außendienstler vergessen, weil er noch auf keiner Liste vermerkt war oder warum auch immer. Noch unangenehmer ist es natürlich, wenn besagter Kunde oder ein vergessener Geschäftspartner selbst wiederum aber eine Weihnachtskarte schickt.
Eine Weihnachtskarte schnell hinterherschicken, die dann unter Umständen erst nach Heiligabend ankommt, ist nicht gerade die eleganteste Lösung. Dann lieber mit etwas zeitlichem Abstand eine Neujahrskarte versenden, die persönlich und mit handschriftlichen Elementen punktet.
Die Neujahrskarte bietet auch eine zweite Chance bei verpassten Weihnachtskarten. Wer jemanden vergessen hat, kann so elegant den Kopf aus der Schlinge ziehen.
4. Neujahrswünsche geschäftlicher Natur bieten mehr Spielraum
Während bei Weihnachtswünschen das Feierliche im Vordergrund steht und in diesem Rahmen allzu Geschäftliches nicht gerne gesehen wird, bieten Neujahrskarten genau dafür viel Platz. Mit dem neuen Jahr fällt auch der Startschuss für neue Vorhaben, auf die sich Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter mit motivierenden Worten einstimmen lassen.
Sicher ist auch ein weiteres Dankeschön angebracht, wenn im vergangenen Jahr Großes (und auch Kleineres) geleistet wurde. Bei aller Geschäftigkeit sollte man aber auch die guten Wünsche für den persönlichen Bereich der Empfänger nicht vergessen.
5. Doppelte Wertschätzung in Kombination mit der Weihnachtskarte
Das eine schließt das andere nicht aus. Man kann die Wertschätzung für Kunden und Partner auch mit zwei Karten zum Ausdruck bringen: eine feierliche Karte zu Weihnachten und eine eher geschäftlich formulierte zum Jahreswechsel.
Die Neujahrswünsche bieten zudem eine gute Gelegenheit, eine eventuelle Schieflage bei den Weihnachtsgrüßen zu begradigen. Vielleicht hat der Geschäftspartner eine sehr persönliche Karte handgeschrieben, während man selbst die bedruckte Firmenkarte lediglich mit einer Unterschrift personifiziert hat. Oder es kam sogar ein Geschenk, was im Gegenzug nicht so war. Wie auch immer, mit einer schönen Neujahrskarte lässt sich manches ausgleichen.
Wer sollte Neujahrswünsche bekommen?
Generell kann natürlich jeder geschäftliche Kontakt in den Genuss persönlicher Neujahrswünsche kommen. Werden keine Weihnachtskarten geschickt, lässt sich der Adressatenkreis weit ausdehnen. Will man nur erlesene Kunden oder Geschäftspartner mit einem zusätzlichen Gruß beglücken, kann man für eine überschaubare Anzahl an Empfängern auch aufwendigere Karten gestalten (lassen). Bei anstehenden Projekten beispielsweise ergibt eine Karte für alle Teilnehmer Sinn.
Eine sehr schöne Geste ist es auch immer, die eigenen Mitarbeiter mit einer Neujahrskarte zu überraschen. Dies bietet sich vor allem in kleineren Unternehmen für die ganze Belegschaft an. In größeren Firmen kann man jeweils die Teamleiter stellvertretend für eine Abteilung mit einem Neujahrsgruß bedenken oder auch Angestellte, die sich in dem zu Ende gehenden Jahr besondere Verdienste erworben haben. Ein kleines Geschenk dazu kann selbstverständlich auch nicht schaden.
Textvorlagen für Neujahrswünsche: geschäftlich und gleichzeitig persönlich
Sie wissen noch überhaupt nicht, wie Sie die Neujahrswünsche an Ihre Geschäftspartner, Kunden oder Mitarbeiter schreiben sollen? Für diesen Fall haben wir einige Formulierungsanregungen für Sie. Stellen Sie sich einfach aus den unterschiedlichen Inhalten das Passende zusammen oder lassen Sie sich zu einem ganz eigenen Text inspirieren.
Inhalt – Neujahrswünsche geschäftlich
1 – Neujahrswünsche für Geschäftspartner; 2 – Neujahrsgrüße für Kunden; 3 – Neujahrsworte für Mitarbeiter; 4 – Zitate für Neujahrswünsche geschäftlich
So treffen Sie mit Ihren Neujahrswünschen ins Schwarze
1. E-Mail oder Gedrucktes?
Eine E-Mail ist schnell geschrieben und kostet nichts. Eben. Will man Wertigkeit vermitteln, indem man sich Mühe gibt und etwas investiert, ist eine gedruckte Karte oder ein Brief eindeutig die bessere Wahl.
Nichts falsch machen kann man mit der Klappkarte in DIN A6, die immer edel wirkt. Eventuell kommt auch eine Postkarte in DIN A6 infrage. Diese hat jedoch den Nachteil, dass sie beim Versand leicht beschädigt werden und leicht mitgenommen bei ihrem Empfänger eintreffen kann. Ausgefallene Formate verlangen etwas Kreativität und eignen sich wegen aufwendiger Produktion und höherer Versandkosten nur bei kleinen Aussendungen.
2. Optische Gestaltung
Wie die Karte aussehen soll, hängt sehr stark vom Unternehmen, dessen Branche und dem Geschmack der Empfänger ab. Wichtig ist dabei, dass die Karte wie aus einem Guss wirkt: Papier, Format, Motiv und Schrift sollten stilistisch zusammenpassen.
- Das Papier sollte von hervorragender Qualität sein. Ist dies aus Kostengründen nicht möglich, empfiehlt sich eher doch eine E-Mail als ein Material, dem man den Schnäppchenpreis bereits von Weitem ansieht. Ob die Oberfläche glänzend oder matt sein soll, ist Geschmackssache.
- Welches Motiv soll es sein? Kaminkehrer, Glücksschwein, Kleeblatt, Hufeisen und Marienkäfer sind die gängigen Neujahrssymbole und damit leider auch etwas abgedroschen. Es sei denn, man präsentiert sie in eher ungewohnter Weise, mit einem Spruch versehen, der sowohl das abgeänderte Motiv kommentiert als auch zum Unternehmen passt: zum Beispiel ein auf dem Rücken liegender Marienkäfer mit dem Untertitel „auch in brenzligen Situationen für Sie da“, der für einen Dienstleister passend wäre.
Verausgaben muss man sich dabei allerdings nicht. Kommt keine zündende Idee, bringt es nichts, krampfhaft nach einem witzigen Dreh oder einem nur schwer herstellbaren Bezug zu suchen. Im Zweifelsfall lieber den unverfänglichen Klassiker wählen oder ganz auf ein Motiv verzichten und stattdessen eine ausdrucksstarke Typo wählen. - Die Schrift unterstreicht den gewählten Charakter der Karte. Zum Büttenpapier mit einem von feiner Feder gezeichneten Kaminkehrer harmoniert eine geschwungene Schrift, zum Glücksschwein mit Irokesenschnitt vom Trendfriseurladen eine moderne Typo auf glänzendem Untergrund.
Manche Schriften sind so aufmerksamkeitsstark, dass sie sogar ganz ohne Motiv auskommen. Dies trifft nicht nur, aber ganz besonders auf 3D-Schriften zu. Einfach die Glückwünsche oder schlicht und ergreifend die Jahreszahl in diesen eindrucksvollen Lettern abbilden – und schon wird jedes Bild überflüssig. Schriften in allen Stilrichtungen finden Sie auf unserer Themenseite „Kostenlose Schriftarten und Fonts“.
3. Der Text
Je passgenauer auf den Adressaten abgestimmt, desto besser. Überlegen Sie sich, wie Sie Ihren Kunden oder Geschäftspartner ganz gezielt ansprechen können. Sie wissen, dass er Silvester immer in den Bergen verbringt oder dass die Tochter im Herbst ihr Studium aufgenommen hat. Bauen Sie dies ein, um zu zeigen, dass Sie zuhören und sich Dinge merken. Aber auch hier gilt: nicht krampfhaft versuchen, etwas Persönliches zu erwähnen.
Idealerweise bezieht man sich bei Neujahrswünschen auch auf gemeinsam Erlebtes in den vergangenen zwölf Monaten oder eine in naher Zukunft geplante Zusammenarbeit. Einige Anregungen finden Sie in den oben stehenden Textvorlagen, die Sie auch als PDF herunterladen können.
4. Der richtige Zeitpunkt
Die Neujahrswünsche müssen nicht exakt am 2. Januar auf dem Schreibtisch liegen. Viele Berufstätige kehren beispielsweise erst nach dem Dreikönigstag an ihren Arbeitsplatz zurück. Auch zwischen den Jahren ist ein guter Zeitpunkt, um die Wünsche für das dann noch kommende Jahr zu adressieren. Aber in der ersten Januarwoche sollten die Grüße spätestens eintreffen. Unter anderem auch deshalb, um dem mit Glückwünschen bedachten Geschäftspartner oder Kunden die Gelegenheit zu geben, gesichtswahrend auf die Karte zu reagieren, indem er selbst auch eine schickt.
Diese kann dann realistischerweise noch in der zweiten Januarwoche ankommen. Das ist in Ordnung. Ab der dritten Woche werden Neujahrswünsche allmählich albern. Also geben Sie dem Adressaten die Chance, souverän zu agieren, indem Sie Ihren Gruß rechtzeitig versenden.
Selbst machen? Aber ja: Neujahrskarten gestalten und bestellen
Ein Kinderspiel, wenn man die entsprechenden Tools verwendet. In den meisten Fällen wählen Sie eine passende Vorlage und laden Ihre Motive hoch. Was sich nicht ohnehin von selbst erklärt, wird verständlich erläutert. Am Ende halten Sie eine maßgeschneiderte Karte in Händen.
Quellen:
- https://www.mein-wahres-ich.de/sprueche/neujahrssprueche
- https://lebensweisheiten-sprueche.ch/neujahr-sprueche
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