Komma

Kommaregeln auf die Schnelle

In der deutschen Sprache setzt man das Komma in erster Linie nach grammatikalischen Regeln; seit der neuen Rechtschreibung gibt es aber viele Fälle, in denen das Setzen optional ist. Vorgesehen ist das Komma

  • bei Aufzählungen

Der deutsche Text auf hellgrünem Hintergrund lautet „Ich brauche Liebe, Luft und Sonne“, wobei jedes Wort durch ein gut platziertes Komma getrennt ist.

  • bei dem Satz nachgestellten Zusätzen

Der Text auf hellgrünem Hintergrund lautet: „Ich denke viel nach, auch über mich“, unterbrochen von einem nachdenklichen Komma.

  • zum Abgrenzen von Nebensätzen

Text in deutscher Sprache auf hellgrünem Hintergrund: „Wenn ich fertig bin, sage ich Dir Bescheid.“ Das Komma trennt die beiden Sätze klar und sorgt für einen verständlichen Lesefluss.

  • beim Gliedern zum Beispiel von Datumsangaben und von Partizip- und Infinitivgruppen

Text auf hellgrünem Hintergrund mit der Aufschrift: „Ich fahre am Dienstag, dem 4. Mai, im Urlaub.“.

  • bei Nachschüben

Das Bild zeigt den deutschen Text „Mensch, das ist aber ärgerlich“ auf hellgrünem Hintergrund mit einem auffälligen Komma, das die Aussage unterstreicht.

Das Dezimalkomma, also das Komma als Dezimaltrennzeichen, kommt zum Beispiel bei Preisen vor.

Text mit der Anzeige „23,45 Euro“ auf hellgrünem Hintergrund, gekennzeichnet durch ein präzise platziertes Komma.

Das Komma im Einsatz

Grundsätzlich setzt man das Komma ohne Zwischenraum direkt nach dem letzten Buchstaben. Auch in der französischen Sprache, in der man viele Satzzeichen mit einem Zwischenraum nach dem letzten Zeichen platziert, steht es direkt am Buchstaben.

Ersetzt wird das Komma je nach Inhalt hin und wieder vom Gedankenstrich. Man bevorzugt den Gedankenstrich dann, wenn in der gesprochenen Sprache eine Pause verdeutlicht werden soll und das Komma nicht stark genug wirkt.

Form und Stand des Kommas

Die Form des Kommas ist identisch mit der des Apostroph. Es erinnert also je nach Schriftart an eine 9 wie zum Beispiel bei der Didot. In vielen Schriften neigt es sich von rechts oben nach links unten, wie zum Beispiel bei der Titillium. Alternativ steht es – wie zum Beispiel bei der Arial – auch senkrecht, und nur das Ende erhält eine leichte Rundung.

Ein elliptisches Semikolon, ein Schrägstrich und ein rechteckiges Semikolon sind in einer Reihe vor einem weißen Hintergrund angeordnet und erzeugen so eine faszinierende Komposition, die dem minimalistischen Charme von Komma ähnelt.

Verschiedene Kommata-Formen in verschiedenen Schriften:
die Didot, die Titillium und die Arial.

Die vertikale Ausrichtung erfolgt an der Grundlinie. Bei einer Tropfenform liegt der obere runde Teil des Tropfens direkt auf der Grundlinie, und von dort führt der Bogen von dort nach unten weg. Nicht tropfenförmige Varianten wachsen von der Grundlinie aus in etwa gleich nach oben und unten.

Das Bild zeigt drei Wörter, jedes in einer eigenen Schriftart: „Didot“, „Titillium“ und „Arial“. Jedes Wort ist mit einem Komma gekennzeichnet und exakt an den horizontalen Hilfslinien ausgerichtet.

 

Schreibregeln in der Mikrotypografie

Teil 1: Mikrotypografie: Grundlagen der Schreibregeln
Teil 2: Gedankenstrich
Teil 3: Anführungszeichen
Teil 4: Apostroph
Teil 5: Semikolon
Teil 6: Klammer
Teil 7: at-Zeichen

Teil 8: Scharfe S
Teil 9: Fragezeichen
Teil 10: Ausrufezeichen
Teil 11: Paragrafenzeichen
Teil 12: Copyright-Zeichen
Teil 13: Gradzeichen
Teil 14: Komma (dieser Artikel)

 

Bildquelle: Arina Kumysheva via Shutterstock.com