Mehr als die Hälfte aller Unternehmen nutzen Influencer Marketing bereits seit einigen Jahren. Dies belegt eine repräsentative Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) aus dem Jahr 2018. Da vor allem jüngere Zielgruppen viel Zeit im Internet verbringen und Adblocker einsetzen, erreicht die klassische Werbung sie kaum. Die Lösung besteht deshalb darin, sie über die sozialen Medien direkt ansprechen zu lassen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eigentlich Influencer Marketing?
  2. Welche Vorteile bringt das Influencer Marketing mit sich?
  3. Das Prinzip des Angebots und Nachfrage
  4. Welche Arten von Influencer gibt es?
  5. Die Fallen beim Influencer Marketing
  6. Welche Plattformen gibt es?
  7. Wie wird ein Influencer bezahlt?
  8. Wie finde ich geeignete Influencer?
  9. Woran wird Influencer Marketing gemessen?

Influencer Marketing – Definition

Bausteine "Influencer"„Influencer Marketing ist die Planung, Steuerung und Kontrolle des gezielten Einsatzes von Social-Media-Meinungsführern und Multiplikatoren, um durch deren Empfehlungen die Wertigkeit von Markenbotschaften zu steigern und das Kaufverhalten der Zielgruppe positiv zu beeinflussen.“ So erklärt das Gabler Wirtschaftslexikon den Begriff.

Das Influencer Marketing zählt zum Online Marketing und dort wiederum zum Social Media Marketing. Es funktioniert nach den Prinzipien des Empfehlungsmarketing.

Der Influencer ist wörtlich übersetzt ein „Beeinflusser“. Das klingt im Deutschen nicht gerade positiv und lässt an die Lobbyisten in der Politik denken. Ähnlich funktioniert es auch, wenngleich sich die meisten Influencer an die gesetzliche Vorgabe halten und Werbung als solche kenntlich machen.

Das Erfolgsgeheimnis des Influencer Marketing

Eigentlich ist es kein großes Geheimnis – und auch kein wirklich neues Prinzip. Empfehlungen sind so alt wie der Handel selbst, nur dass er hier nach modernen Spielregeln funktioniert, die das Internet vorgibt.

Das klassische Empfehlungsmarketing hat sich zwar schon in der Onlinewelt ausgedehnt, wo zufriedene Kunden ihre positiven (oder auch negativen) Erfahrungen in sozialen Medien weitergeben. Dabei kommt jedoch die Produktdarstellung etwas zu kurz. Beauftragen die Unternehmen Influencer, erhalten sie in der Regel beides: Produktpräsentation und Empfehlung – plus eine entsprechende Reichweite.

Testimonial ohne streuverluste

Wenn ein Nutzer der sozialen Medien zum Influencer wird, ist er meistens selbst schon ein Star, zumindest ein Internet-Star. Dieser ersetzt das Testimonial der klassischen Werbung, das in den meisten Fällen ein Musiker, Schauspieler oder Sportler ist. Einen derartigen Prominentenstatus besitzt der Influencer nur innerhalb seiner Online-Fangemeinde. Die besteht dafür aus einer eng gesteckten Zielgruppe und bringt ihm großes Vertrauen entgegen. Bei Produktpräsentationen kommt es daher kaum zu Streuverlusten.

Die Pluspunkte beim Influencer Marketing

Vorausgesetzt, der Influencer passt zum Unternehmen und Produkt, kann diese Form des Online-Marketings einiges bewirken. Im Prinzip lassen sich damit folgende Ziele erreichen:

  • Bekanntheitsgrad allgemein und in der Zielgruppe erhöhen
  • Image verbessern und stärken
  • Neukunden gewinnen
  • Kundenbindung stärken
  • Umsatz und Gewinn steigern

Die Möglichkeiten ähneln natürlich denen anderer Online-Marketing-Bereiche. Doch bieten die Influencer ihren Auftraggebern einige Besonderheiten, die sich als ausnehmend lukrativ herausstellen können. Was diese Art des Marketings so vorteilhaft macht, lässt sich nicht in nur ein paar Worten zusammenfassen.

Die vielschichtigen Pluspunkte beim Influencer Marketing sind im Einzelnen:

Reichweite

Innerhalb der verschiedenen Influencer variiert die Reichweite erheblich. Beginnend bei Nano-Influencern mit wenigen tausend Followern bis hin zu Mega-Influencern mit einer Gefolgschaft von mehreren Millionen ist jede Größenordnung vertreten.

Von dieser Reichweite kann der eigene Bekanntheitsgrad profitieren. Damit sich dies in barer Münze auszahlt, müssen allerdings noch einige Parameter mehr stimmen, wie die folgenden Punkte zeigen.

Zielgruppenpräzision

Wie viele Nutzer die Markenbotschaft erreicht, ist weit weniger entscheidend als die Tatsache, dass sie bei optimaler Umsetzung exakt die richtigen Nutzer anspricht. Denn die Follower von Internet-Stars stellen in den allermeisten Fällen eine sehr homogene Zielgruppe dar.

Wählt man sehr sorgfältig, bekommt man passgenaue mögliche Neukunden auf dem Silbertablett serviert. Voraussetzung dafür ist eine ausführliche Zielgruppenanalyse der eigenen Klientel.

Glaubwürdigkeit

Engagierte Influencer verbringen quasi ihr gesamtes Leben im Internet. Sie sind für ihre Anhänger immer greifbar, treten ständig mit ihnen in den Dialog. Hält sich die Gefolgschaft zahlenmäßig in Grenzen, antworten die Social-Media-Stars meistens auch direkt auf gestellte Fragen.

Durch die so erzeugte (vermeintliche) Nähe, werden die Influencer für ihre Fans zu Bekannten oder gar zu „Freunden“. Die Follower vertrauen ihnen und ihren Empfehlungen daher. Die Glaubwürdigkeit fällt um so größer aus, je mehr sich die Influencer darauf konzentrieren, nur wirklich passende Produkte zu bewerben.

In diesem Zusammenhang fällt auch regelmäßig der oft bemühte Begriff „authentisch“. Nur wer echt und unverstellt wirkt, kann glaubhaft Empfehlungen aussprechen.

Aktualität

Bei dieser Werbeform meint Aktualität dreierlei:

Erstens kann die Kampagne jederzeit aktuellen Entwicklungen angepasst werden, bleibt also bei entsprechender Kontrolle immer auf der Höhe der Zeit.

Zweitens sind die Influencer selbst immer up to date. Dadurch befindet sich eine Kooperation mit ihnen stets auf dem neuesten Stand.

Und drittens bedeutet Aktualität auch, dass die Social-Media-Stars ständig auf der Suche nach bisher unentdeckten Trends sind. Produktneuheiten fallen hier also auf fruchtbaren Boden.

Vielseitigkeit

Influencer erledigen meist alles in Eigenregie: Sie schießen Fotos, drehen Videos, führen Tests durch, stellen Produkte vor und wirken bei Kleidung, Schuhen und Accessoires sogar als Models. Dafür muss man bei anderen Werbeformen normalerweise ein ganzes Team beschäftigen.

Für diese All-in-one-Lösung erwarten die Influencer auch weitgehende Gestaltungsfreiheit bei ihren Posts. Unabdingbare Eckpunkte und Tabus regelt das Briefing.

Qualität

Social-Media-Stars haben einen Ruf zu verlieren. Folglich können Auftraggeber davon ausgehen, dass die produzierten Inhalte qualitativ hochwertig ausfallen: technisch einwandfrei, informativ, ästhetisch und unterhaltsam.

Die meisten Influencer beherrschen ein perfektes Storytelling. Dies verfängt auch in anderen Marketingbereichen, entfaltet aber gerade beim Influencer Marketing mit den sehr treuen Anhängern seine volle Wirkung.

Günstige Preise

Das Preisempfinden ist natürlich relativ. Verglichen mit Gagen klassischer Testimonials aus Unterhaltung und Sport fallen die Bezahlungen für Influencer, die nicht gerade mit Millionen von Followern agieren, deutlich bescheidener aus. Durch die gleichzeitige Minimierung der Streuverluste ergibt sich ein sehr angenehmes Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Messbarkeit

Wie generell im Online-Marketing lassen sich auch hier die Erfolge von Kampagnen unmittelbar messen und kontrollieren – anhand von unter anderem Clicks, Views und Likes beziehungsweise Kommentare.

Marktgesetze beim Influencer Marketing

Das Gesetz von Angebot und Nachfrage regelt auch die Gepflogenheiten in diesem Marketingbereich. Je höher der Bekanntheitsgrad und der Prominentenstatus, je größer die Followerzahl, desto wertvoller ist der Influencer. Lassen sich manche Kooperationen mit einem klassischen Gegengeschäft beschließen, fließt bei den Stars der Social-Media-Szene immer auch Geld.

Im umgekehrten Fall gibt es auch Marken und Produkte vor allem aus dem Luxussegment, die solch ein starkes Begehren auslösen, dass sich viele Influencer bemühen, sie vorstellen zu dürfen. Von denen wiederum bringen aber nicht alle die Voraussetzungen mit, um Premiumware im Sinne des Anbieters präsentieren zu können.

Wer also – auf beiden Seiten – auf einen großen Namen verweisen kann, hat meistens die Auswahl an Angeboten. Ein Gegengeschäft kommt zustande, wenn zwei gleichwertige Partner aufeinander treffen. Derjenige, der den größeren Nutzen aus der Zusammenarbeit zieht, zahlt: das Unternehmen mit einer Überweisung, der Influencer mit unvergüteter Arbeit. Mit zunehmenden Referenzen steigt dann der Marktwert.

Klassifizierung der Influencer

Das Influencer Marketing bezieht als Teil des Social-Media-Marketing nicht nur die Netzwerker auf YouTube, Instagram und anderen sozialen Medien ein, sondern im weiteren Sinn auch die Blogger, die praktisch den Grundstein für das Influencer Marketing legten.

Die Klassifizierung orientiert sich an den Follower- beziehungsweise Abonnentenzahlen:

Die absoluten Stars im Social-Media-Marketing sind die Mega-Influencer. Sie wissen mehr als eine Million Follower hinter sich. Das macht sie auf den ersten Blick zu begehrten (und natürlich auch teuren) Kooperationspartnern. Doch in Wirklichkeit sind sie wesentlich berühmter als sie einflussreich sind. Denn deren Bewunderer bestehen aus mehreren verschiedenen Zielgruppen, so dass vorgestellte Produkte in den seltensten Fällen alle Follower gleichermaßen ansprechen. Zudem fällt das Verhältnis zwischen Influencer und Gefolgschaft distanziert aus.

Anders als die Mega-Influencer, bei denen es sich meistens um Offline-Prominente mit einer Online-Präsenz handelt, wurden die Macro-Influencer erst durch das Internet zu Stars. Sie besitzen zwischen 100.000 und einer Million Follower.

Die Micro-Influencer kommen auf 1.000 bis 100.000 Anhänger. Das klingt recht wenig im Vergleich zu den Mega- und Macro-Influencern, weshalb diese Gruppe auch nicht die breiten Massen erreicht. Will und soll sie aber auch gar nicht. Denn dahinter stecken oft Spezialisten für bestimmte Themen oder Influencer, die sich auf eine Nische fokussieren. Ihre Anhänger schätzen deren Expertenwissen, was für eine hohe Glaubwürdigkeit und eine homogene Zielgruppe sorgt.

Relativ neu ist die Klassifizierung von Nano-Influencern mit weniger als 1.000 Followern. Dafür üben sie den stärksten Einfluss aus, da ihre Gefolgschaft zu einem großen Teil aus echten Bekannten und Freunden besteht. Das schlägt sich in einer höheren Engagement-Rate nieder.

Die Fallen beim Influencer Marketing

Worauf Sie speziell als Neueinsteiger bei dieser Marketingform achten sollten:

Fake Follower: Wo viel Geld zu verdienen ist, wachsen normalerweise auch die Begehrlichkeiten einzelner Teilnehmer. Da die Follower-Zahl den Wert eines Influencers maßgeblich mitbestimmt, greifen einige zu Tricks, um diese zu schönen. So gaukeln beispielsweise künstliche Accounts mit Bots echte Fans vor. Anzeichen für Fake Follower sind unter anderem unerklärlich rasante Anstiege in der Followerzahl und ständig ungewöhnlich schnelle Reaktionen auf frisch veröffentlichte Posts.

Schleichwerbung: Die Grenzen zwischen privaten und kommerziellen Posts sind fließend. Genau diese nicht scharf gezogene Trennungslinie trägt zum Erfolg einiger Influencer bei. Sind die entsprechenden Beiträge mit Hashtag oder am Ende eines Posts als Werbung gekennzeichnet, bewegt sich alles im grünen Bereich. Privat erscheinende Beiträge mit Produktempfehlungen verstoßen wiederum gegen das Verbot der Irreführung (Quelle: Anwaltskanzlei Rödl & Partner).

Plattformen für Influencer Marketing

Ist die Rede von Influencern, geht es in der Regel um die Präsenzen in den sozialen Medien. Wir beziehen die Blogger mit ein, da eine Kooperation mit ihnen nach dem gleichen Prinzip funktioniert.

Blogs

Streng genommen handelt es sich nicht um Influencer, sondern um Blogger Marketing. Denn die Betreiber eines Blogs besitzen ihre eigene Internetpräsenz. Ähnlich wie Micro-Influencer spezialisieren sie sich meistens auf bestimmte Themen und scharen eine relativ treue Anhängerschaft um sich.

Diese Fans bilden in der Regel eine sehr interessierte Zielgruppe, die auch längere Beiträge liest. Deshalb sind hier vor allem erklärungsbedürftige Produkte und Hintergrundartikel sehr gut aufgehoben. Einzelne Beiträge weisen im Schnitt eine längere Lebensdauer auf als in den sozialen Medien.

YouTube

Influencer Marketing: YouTubeDie Influencer auf dieser Plattform haben einen eigenen Namen: Sie sind YouTuber. Diese sprechen eine große Bandbreite von Nutzern an, da hier nahezu alle Altersklassen und Interessen bedient werden.

Da sich hier Videos von beliebiger Länge hochladen lassen, dient diese Plattform schon seit Jahren für Anleitungen aller Art. Deshalb sind hier Produkte sehr gut aufgehoben, deren Erklärung etwas mehr Zeit benötigt. Große Effekte erzielen auch Unboxing-Videos und Mitschnitte, die das Produkt in Aktion beziehungsweise Benutzung zeigen.

Ganz leicht verwandelt sich auf YouTube auch eine Not in eine Tugend. So kann ein Unternehmen ein Produkt, das oft falsch angewendet wird, von einem angesagten YouTuber vorführen lassen. Die fertigen Videos wiederum können in Blogs, andere soziale Medien und in Unternehmensseiten eingebunden werden.

Facebook

Influencer Marketing: Facebook LiveBei den jüngeren Zielgruppen verfängt Facebook in der Regel nicht mehr so sehr, weshalb die Anzahl der Influencer-Marketing-Kampagnen in den vergangenen Jahren spürbar abnahm. Dennoch lohnt sich die Pflege bereits bestehender Accounts und treuer Communities. Ein Neuaufbau sollte allerdings nur nach sorgfältiger Zielgruppenanalyse im Hinblick auf diese Plattform erfolgen.

Instagram

Influencer Marketing: InstagramDie Modebranche dominiert mit einem Anteil von 40 Prozent das Influencer Marketing auf Instagram, gefolgt von Kosmetik („Beauty“, 13 Prozent) und Sport (12,4 Prozent). Das belegt der Intermate Influencer Data Report H1 2020. Attraktiv zeigt sich die zu Facebook gehörende Plattform wegen ihrer vielen Funktionen auch für andere Branchen.

Neben Posts und der Präsentation von Bildern, Videos und Stories ergeben sich gerade für Unternehmen interessante Möglichkeiten: Sie erhalten Statistiken für Videos und Posts und können „Shopping“ anbieten. Ein großer Pluspunkt: Die Akzeptanz für Werbung liegt hier höher als auf anderen Social-Media-Plattformen. Stories sehen laut Intermate-Studie 40 Prozent der Nutzer bis zum Ende an.

Snapchat

Noch vor einigen Jahren war Snapchat DER Social-Media-Kanal für junge Leute. Inzwischen hat ihn Konkurrent TikTok weitgehend in den Schatten gestellt. Mit einer neuen Funktion, die oft angesehene Inhalte prominenter als andere platziert, will der Dienst wieder an Boden gewinnen. Eventuell wird Snapchat dann aus Marketingsicht wieder interessanter.

TikTok

Influencer Marketing: TikTokDie chinesische Video-Plattform bindet ein Publikum, das noch jünger (und weiblicher) ist als auf Instagram. Laut Intermate-Studie liegt die Kernzielgruppe der Creator hier zwischen 13 und 24 Jahren (Instagram: 18 bis 44 Jahre), rund 82 Prozent sind Frauen und Mädchen (Instagram: 52 Prozent).

Zudem streut TikTok im Vergleich zu Instagram nach den Erkenntnissen von Intermate lokaler aus: Auf dem deutschen TikTok stammen 74 Prozent der Follower aus Deutschland, auf Instagram sind es 55 Prozent.

Twitch

Das Livestream-Videoportal tanzt etwas aus der Reihe. Denn es besitzt im Gegensatz zu den anderen sozialen Medien keine Like-Buttons. Vielmehr geht es darum, anderen zuzusehen, wie sie Games spielen. Dabei besteht die Möglichkeit, mit den anderen Zuschauern und dem Spieler selbst zu chatten.

Die hier vorgestellten Produkte müssen zur Zielgruppe der Gamer passen. Ist dies der Fall, bekommt der Auftraggeber hier einen entscheidenden Vorteil: Alles passiert live, und die Interaktion innerhalb der Community ist sehr stark. Das erhöht zum einen die Engagement-Rate und verhindert Fake Follower.

Pinterest

Bei Pinterest spielt das Visuelle eine noch größere Rolle als bei anderen Plattformen, dient es doch hauptsächlich der Präsentation von Bildern. Die Influencer hier, die sogenannten Pinfluencer, stellen eigene Inhalte auf die Pinwand oder die ihrer Auftraggeber.

Da die meisten der Pinfluencer sich auf ein bestimmtes Thema spezialisieren, fallen die Streuverluste auf dieser Plattform besonders gering aus. Viele von ihnen bedienen oft weitere Social-Media-Kanäle oder führen einen eigenen Blog, so dass sich plattformübergreifende Kampagnen anbieten.

LinkedIn

Das soziale Medium für B2B. Hier tauschen sich Vertreter unterschiedlichster Branchen untereinander aus. Wer sich hier eine Meinungsführerschaft erarbeitet hat, spricht auch glaubwürdig Empfehlungen für bestimmte Produkte und Dienstleistungen aus.

Xing

Etwas im Schatten von LinkedIn steht die deutsche Business-Plattform. Für gezieltes und lokales Influencer Marketing im B2B-Bereich bietet Xing jedoch optimale Voraussetzungen. Hier liegt noch viel ungenutztes Potenzial.

Twitter

Der Name fällt fast nie, wenn von Influencer Marketing die Rede ist. Hier stellt also die Plattform selbst bereits eine Nische dar. Wie erfolgreich Kampagnen auf Twitter allerdings laufen können, hat Honda bewiesen (Quelle: W & V).

Bezahlung im Influencer Marketing

Wir sind bereits unter Marktgesetze beim Influencer Marketing auf denkbare Bezahlmodelle eingegangen. Das schlichteste davon ist ein Gegengeschäft: der Influencer bekommt das Produkt geschenkt und preist es im Gegenzug an.

Das funktioniert wie erwähnt bei angesagten Marken oder noch nicht so etablierten Influencern. Diese erhalten ohnehin oft Präsente, die sie dann mit etwas Glück auch in der Öffentlichkeit benutzen. Der Start sieht normalerweise etwas anders aus.

Kooperationsarten im Influencer Marketing

Zum Beginn verabredet man meist eine kleine Strecke, um zu testen, wie die Resonanz ausfällt und wie gut die Zusammenarbeit klappt. Richtig effektiv wird es in der Regel bei einer längerfristig angelegten Kooperation.

Mögliche Formen sind:

  • ProduktfotografiePosts und Beiträge: Der Influencer schreibt auf seinen Social-Media-Plattformen oder in seinem Blog über die Kooperation, wobei er die verabredeten Links und Stichwörter einbaut. Dabei dürfen Bilder nicht fehlen. Theoretisch ließen sich Produktfotos einbinden. Influencer machen ihre Aufnahmen im Normalfall aber selbst – und das in ausgezeichneter Qualität.
  • Unboxing: Dabei packt der Influencer das Produkt vor laufender Kamera aus dem Lieferkarton aus. Neugier, ein bisschen Voyeurismus und die Vorfreude auf eine lange ersehnte Neuerscheinung befeuern diese Präsentationsform. Manchmal ist sie mit dem folgenden Punkt kombiniert.
  • Test oder Review: Handelt es sich bei dem Produkt um ein technisches Gerät oder einen anderen Anwendungsgegenstand, ergibt auch ein Test Sinn. Das birgt jedoch auch eine gewisse Gefahr – falls das Produkt bei der Review nicht richtig überzeugt oder sogar Fehler offenbart.
  • Influencer filmt VideoErklärvideos: Ein erläuterndes Video kann sich an einen Produkttest anschließen, aber auch für sich allein stehen, wenn das Gerät beispielsweise bereits länger auf dem Markt ist und Erklärungsbedarf besteht.
  • Rabattcode: Ein ganz alter Marketing-Kniff, der auch in den sozialen Medien funktioniert. Zudem hat er den Vorteil, dass der Erfolg exakt zu kontrollieren ist.
  • Gewinnspiel: Wo es etwas zu gewinnen gibt, steigt automatisch das Interesse. Die Preise für das Gewinnspiel stellt das Unternehmen dem Influencer zur Verfügung.
  • Takeover: Betreibt das Unternehmen einen eigenen Social-Media-Account, kommt auch diese Kooperationsform infrage: Der Influencer übernimmt für eine festgelegte Zeit diesen Account und postet direkt an die Zielgruppe. Es versteht sich von selbst, dass dieser Influencer besonders sorgfältig ausgewählt wird.

Bezahlformen vom Influencer Marketing

Die Vergütung ist Verhandlungssache. Eine Möglichkeit ist das Gegenschäft. Dabei bekommt der Influencer das Produkt zur eigenen Nutzung nach der Präsentation. Die Gegenleistung kann allerdings auch darin bestehen, dass der Influencer beim Unternehmen Werbefläche für sich oder andere Leistungen wie beispielsweise Rabatte erhält.

Eine monetäre Bezahlung kann beitragsabhängig (pro Post oder Beitrag), leistungsabhängig (nach festgelegtem Leistungsumfang) oder erfolgsabhängig (zum Beispiel Cost per Engagement) erfolgen.

Egal, für welche Form Sie sich entscheiden, alles sollte vorher besprochen und vertraglich fixiert werden.

Passende Influencer finden

Bevor Sie die Suche nach einem passenden Influencer beginnen, sollten Sie Ihr Unternehmen, Ihr Produkt und Ihre eigenen Vorstellungen auf den Prüfstand stellen. Manchmal kommt dabei zum Vorschein, dass andere Marketingbereiche mehr Erfolg versprechen.

Kontrolle über das „Wie“ abgeben

Ein großes Problem ergibt sich beispielsweise aus dem Freiraum, den man den Influencern zugestehen muss. Bei ihnen handelt es sich um Kreative, die ihren ganz eigenen Stil pflegen. Diesem bleiben sie treu, egal welches Produkt sie präsentieren. Natürlich werden im Vorfeld einige Vorgaben und auch Tabus geklärt, dennoch bedeutet die Kooperation mit einem Influencer auch, dass der Auftraggeber die Kontrolle über das „wie“ abgibt.

Dies fällt zunächst schwer, wird aber meistens mit einer erfolgreichen Kampagne belohnt. Denn die Profis unter den Influencern wissen ganz genau, wie sie ihre Gefolgschaft am besten überzeugen und dabei „authentisch“ bleiben.

Formulieren Sie die Zielsetzungen für Ihr Influencer Marketing sehr genau. Dabei wird am besten klar, inwieweit sich diese Art des Online-Marketings eignet und welche Punkte bei der Auswahl von Kanal und Kooperationspartner besonders berücksichtigt werden müssen.

Kriterien für die Influencer-Suche

Bei der Entscheidung für einen bestimmten Influencer spielen mehrere Faktoren hinein. Die wichtigsten dabei sind:

  • Followerzahl: Sie steht für die Reichweite und kann bei Influencern von wenigen Hundert bis einigen Millionen betragen. Mehr ist allerdings nicht unbedingt besser, weshalb die reine Anzahl der Follower oder Abonnenten immer weiter an Bedeutung verliert. Zudem gibt es das Problem der Fake Follower (s. Kasten oben).
  • Likes sammelnEngagement-Rate: Damit wird erfasst, wie häufig die Nutzer auf Beiträge reagieren. Da hier auch öfters Tricks zum Einsatz kommen, besitzt dieser Wert immer weniger Aussagekraft.
  • Brand Fit und Audience Fit: Die Grundvoraussetzung für jedes erfolgreiche Influencer Marketing ist, dass alles zusammenpasst: Marke und Produkt zum Influencer und der zu den Followern sowie die wiederum zum Produkt. Gleichzeitig stellen Marken- und Zielgruppenpassgenauigkeit das wichtigste Kriterium bei der Auswahl.
  • Professionalität und Qualität: Je professioneller der Influencer aufgestellt ist, desto mehr Qualität weisen in der Regel auch dessen Beiträge auf. Die Professionalität drückt sich allerdings auch im Umgang mit dem Auftraggeber und den gesetzlichen Vorschriften aus.
  • Glaubwürdigkeit: Dieser Punkt hängt eng mit dem Brand Fit zusammen. Nur, womit sich die Influencer wirklich identifizieren, können sie überzeugend präsentieren. Gleichzeitig geht es um die Glaubwürdigkeit der Influencer gegenüber ihren Followern. Die ist im Normalfall um so stärker je kleiner die Gefolgschaft ausfällt.
  • Sympathie: Gerade wenn man eine längerfristige Zusammenarbeit mit einzelnen Influencern plant, sollten sie einem auch sympathisch sein.

Influencer selbst suchen

Nach eingehender Zielgruppenanalyse und Festlegen der Zielsetzungen ist jeder selbst in der Lage, passende Partner zu finden. Suchen Sie gezielt mit Schlagwörtern auf der infrage kommenden Plattform nach Influencern mit Ihrem Themengebiet.

Je nach Ihrem Produkt und dem Bekanntheitsgrad Ihrer Marke kann es etwas dauern, bis eine Kooperation zustande kommt. Auch die Suche selbst kann sich manchmal sehr aufwendig gestalten. Denn der Trend geht zu den Micro- und Nano-Influencern – und die sind oft etwas schwieriger aufzustöbern. Blogger finden Sie über spezialisierte Suchportale.

Spezial-Software nutzen für das Influencer Marketing

Man kann sich die Suche deutlich erleichtern, indem man ein entsprechendes Tool nutzt. Diese Programme unterstützen nicht nur dabei, die passenden Influencer zu finden. Weitere Funktionen stellen Daten zur Verfügung und ermöglichen Kontrolle sowie Messung der Kampagnen. Anbieter sind beispielsweise Buzzsumo, CreatorIQ und Tribe Dynamics.

Agentur mit Influencer Marketing beauftragen

Die bequemste und professionellste Weise ist es, eine Agentur zu beauftragen. Sie macht anhand der Zielvorgaben und Eckdaten Vorschläge für Influencer und Kampagnen. Zudem kümmert sie sich um die Vertragsverhandlungen und die gesamte Abwicklung, wenn gewünscht auch für begleitende Veranstaltungen. Natürlich ist das gleichzeitig die kostspieligste Methode.

Mittlerweile gibt es viele Agenturen, die sich auf das Influencer Marketing spezialisiert haben. Oftmals entstanden diese Agenturen aus Social Media Stars (YouTuber), die durch ihre jahrelangen Erfahrungen ihre eigenen Unternehmen gegründet haben. Dazu zählen z.B. Felix von der Laden’s Spielkind Media oder HandofBlood’s Instinct3.

Influencer Marketing messen

Influencer Marketing: Beiträge messenEine ständige Kontrolle ist unerlässlich für den Erfolg der Kampagne, können doch auf diese Weise bereits während der Laufzeit nötige Korrekturen vorgenommen werden.

Haben Sie sich für ein Software-Tool oder für eine Agentur entschieden, sind eine fortlaufende Kontrolle und eine abschließende Auswertung meistens inklusive. Übernehmen Sie das selbst, sollten Sie mit dem Influencer die Parameter vereinbaren. Als Messgrößen können Clicks, Impressionen, Views, Likes und die Reichweite dienen.

Quellen:

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