Das Falzen
Als Falz wird die Knick- bzw. Falzkante oder auch der Bruch eines Papiers bezeichnet, welcher dieses in Seiten unterteilt. Das Falzen wird maschinell vorgenommen und unterscheidet sich damit vom händischen Falten. Grundsätzlich lassen sich die Falzarten in zwei Kategorien aufteilen: Parallelfalzungen und Kreuzfalzungen. Bei den Parallelfalzen verlaufen die Falzlinien parallel zueinander. Die Falzlinien der Kreuz(bruch)falze bilden ein Kreuz – sie stehen also im Lot zueinander.
Nachfolgend werden die wichtigsten Falzarten beschrieben und bildlich dargestellt. Dabei entsprechen die abgebildeten nicht den tatsächlichen Seitenverhältnissen beim Falzen, sondern sollen lediglich die Falzart so gut wie möglich abbilden.
Auch das offene Endformat wird dargestellt. Dieses zeigt die Außen- und Innenseite des vollständig aufgeklappten Papierbogens und enthält die Kennzeichnung der Titel- und Rückseite.
Die jeweils rechts abgebildete schematische Darstellung zeigt die vordere Ansicht des gefalzten Bogens, wenn dieser flach auf dem Tisch liegt. Zu sehen sind die jeweiligen übernanderliegenden Papierschichten. Die Titelseite in orange und die Brüche als dunkelgraue Punkte gekennzeichnet.
Alle dargestellten Falzarten auf einen Blick:
Parallelfalz/Parallelmittelfalz:
Zickzackfalz/Z-Falz/Leporellofalz:
- 4-Bruch-Parallelfalz
- 5-Bruch-Wickelfalz mit letzter Seite Zickzackfalz
- 2-Bruch-Wickel-Kreuzfalz
- 2-Bruch-Zickzack-Kreuzfalz
- 3-Bruch-Zickzack-2-Bruch-Parallelmittelfalz
Altarfalz
Der Altarfalz gehört zu den Parallelfalzen, da hier die Falzlinien parallel zueinander verlaufen. Dabei werden die äußeren Teile des Falzbogens ohne Überlappung nach innen gefalzt, bis ihre Kanten fast zusammenstoßen.
2-Bruch-Altarfalz/Fensterfalz
Der Papierbogen wird zwei Mal parallel gefalzt, sodass zwei Brüche bzw. sechs Seiten entstehen. Der Mittelteil entspricht der inneren und äußeren Rückseite und ist doppelt so groß wie ein Außenteil. Die beiden Außenteile bilden zusammen die Titelseite.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
3-Bruch-Altarfalz (geschlossen)
Der Papierbogen wird drei Mal parallel gefalzt: Zuerst werden die beiden äußeren Flügel zur Mittellinie hin gefalzt, anschließend wird der Papierbogen noch einmal mittig gefalzt, d. h. halbiert. Dabei entstehen drei Brüche bzw. acht Seiten.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
1-Bruch-Falz/Lagenfalz
Der 1-Bruch-Falz ist der einfachste Falz. Der Papierbogen wird einmal mittig gefalzt – entweder im Hoch- oder Querformat. Dabei entsteht ein Bruch und vier Seiten – zwei Innen- und zwei Außenseiten. Der 1-Bruch-Falz findet beispielsweise bei Falzflyern oder aufklappbaren Visitenkarten Anwendung.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
Kreuzbruchfalz
Beim Kreuzbruchfalz werden mehrere Falzungen nacheinander durchgeführt: Jeweils um 90° versetzt wird das Papier mittig gefalzt, sodass die Falzbrüche ein Kreuz ergeben, wenn der Druckbogen komplett geöffnet ist.
2-Bruch-Kreuzfalz
Der Papierbogen wird zwei Mal mittig im Kreuz gefalzt, sodass zwei Brüche bzw. acht Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
3-Bruch-Kreuzfalz
Der Papierbogen wird drei Mal mittig im Kreuz gefalzt, sodass drei Brüche bzw. 16 Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
Parallelfalz/Parallelmittelfalz
Bei diesem Falz wird der Papierbogen in der Mitte immer in der gleichen Richtung gefalzt. Dies kann im Quer- oder Hochformat geschehen.
3-Bruch-Parallelfalz/3-Bruch-Doppelparallelfalz
Der Papierbogen wird zwei Mal mittig parallel gefalzt. Dabei entstehen drei Brüche bzw. acht Seiten.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
5-Bruch-Parallelfalz/5-Bruch-Parallelwickelfalz
Der Papierbogen wird drei Mal parallel gefalzt, sodass fünf Brüche bzw. zwölf Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
Wickelfalz
Der Wickelfalz gehört zur Falzart der Parallelfalze. Bei der Falzung wird der Druckbogen zwei- oder mehrmals parallel gefalzt. Dabei wird nicht wie beim Parallelfalz immer in die gleich Richtung, sondern stets nach innen gefalzt, sodass das Blatt wie „eingewickelt“ aussieht. Damit die nach innen gefalzten Seiten nicht am Falz anstoßen, müssen diese ein bis drei Millimeter kürzer sein, als die Rückseite und Titelseite.
2-Bruch-Wickelfalz
Der Papierbogen wird zwei Mal parallel gefalzt, sodass zwei Brüche bzw. sechs Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
3-Bruch-Wickelfalz
Der Papierbogen wird drei Mal parallel gefalzt, sodass drei Brüche bzw. acht Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
4-Bruch-Wickelfalz
Der Papierbogen wird vier Mal parallel gefalzt, sodass vier Brüche bzw. zehn Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
Zickzackfalz/Z-Falz/Leporellofalz
Hier werden zwei oder mehr Teile des Papierbogens in wechselnder Richtung gefalzt. Dabei entsteht das typische Zickzack- oder Z-Muster.
2-Bruch-Zickzackfalz
Der Papierbogen wird zwei Mal parallel im Zickzack gefalzt, sodass zwei Brüche bzw. sechs Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
3-Bruch-Zickzackfalz
Der Papierbogen wird drei Mal parallel im Zickzack gefalzt, sodass drei Brüche bzw. acht Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
4-Bruch-Zickzackfalz
Der Papierbogen wird vier Mal parallel im Zickzack gefalzt, sodass vier Brüche bzw. zehn Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
5-Bruch-Zickzackfalz
Der Papierbogen wird fünf Mal parallel im Zickzack gefalzt, sodass fünf Brüche bzw. zwölf Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
Kombinierte Falzarten
Natürlich lassen sich die verschiedenen Falzarten auch kombinieren. Damit entstehen unzählige weitere, immer ausgefallenere Falzarten.
4-Bruch-Parallelwickelfalz
Der Papierbogen wird vier Mal parallel gefalzt, wobei die ersten vier Seiten „eingewickelt“ und die fünfte Seite im Zickzack gefalzt wird. Es entstehen vier Brüche bzw. zehn Seiten.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
5-Bruch-Wickelfalz mit letzter Seite Zickzackfalz
Der Papierbogen wird fünf Mal parallel gefalzt, sodass fünf Brüche bzw. zwölf Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
2-Bruch-Wickel-Kreuzfalz
Der Papierbogen wird zwei Mal parallel und anschließend noch einmal im Kreuz gefalzt, sodass zwei plus ein Bruch bzw. zwölf Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
2-Bruch-Zickzack-Kreuzfalz
Der Papierbogen wird zwei Mal parallel im Zickzack und anschließend noch einmal im Kreuz gefalzt, sodass zwei plus ein Bruch bzw. zwölf Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats:
3-Bruch-Zickzack-2-Bruch-Parallelmittelfalz
Der Papierbogen wird drei Mal parallel im Zickzack und anschließend noch zweimal im Kreuz gefalzt, sodass erst drei und dann noch einmal zwei Brüche bzw. 32 Seiten entstehen.
Ansicht des gefalzten und offenen Endformats: