Die englische Schrift an sich gibt es natürlich nicht. Wer sich auf die Suche macht, weil er ein typisch englisches Produkt bewerben möchte, benötigt deshalb etwas Phantasie. Dabei macht die Zuordnung zu einer bestimmten Epoche oftmals Sinn, weshalb wir wir unsere Fonts „made in England“ in chronologischer Reihenfolge vorstellen.
Damit eine Schriftart „very British“ wirkt, muss sie nicht zwangsläufig von der Insel selbst stammen. Assoziationen an den Five-o’clock-Tea und andere Traditionen wecken beispielsweise auch nostalgische Schreibschriften, mehr dazu am Artikelende.
Die Geschichte der englischen Schrift
1476 führte William Caxton die Druckpresse in England ein. Englische Schriften genossen damals allerdings so einen schlechten Ruf, dass man die Lettern für wichtige Anlässe aus den Niederlanden importierte.
Das änderte sich erst mit William Caslon (1692 bis 1766), der in der Londoner Chiswell Street seine berühmte Schriftgießerei gründete. Während der viktorianischen Epoche gewannen die Buchdrucker immer weiter an Bedeutung, da Bildung von da an allen zur Verfügung stehen sollte. Mit der industriellen Revolution, die von England ausging, verbreiteten sich durch exportierte Güter englische Schriften in ganz Europa.
Die berühmteste englische Schrift: Times
1931 entwarfen Stanley Morison und Victor Lardent in London eine Fließschrift für die Times, die berühmter als die Londoner Zeitung selbst werden sollte. Auf Basis der Plantin entstand der heute noch in vielen Varianten genutzte Font. Der bekannteste Ableger ist die Times New Roman, Bestandteil des Windows-Lieferumfangs. Mehr dazu lesen Sie unter Times-New-Roman-Alternativen.
Die Times selbst nutzt die nach ihr benannte Schriftart ironischerweise seit den 1950er Jahren nicht mehr.
Tipp: Wir haben alle Schriften auf kommerzielle Nutzbarkeit geprüft, können aber keine Gewähr übernehmen. Bitte kontrollieren Sie daher die jeweilige, mitgelieferte Schriftlizenz oder die Hinweise auf der jeweiligen Download-Plattform (lesen Sie dazu auch Kommerzielle Nutzung- darauf sollten Sie bei Inhalten aus dem Netz achten).
Englische Schrift – zur kommerziellen Gratis-Nutzung
Mit JSL Ancient gehen wir ganz weit zurück in die Druckereigeschichte des Königreichs. Der Font basiert auf Schriften aus dem 17. Jahrhundert. Entdeckt hat sie der Designer in dem 1685 gedruckten Buch „A compendious view of the late tumults & troubles in this kingdom by way of annals for seven years„.
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- Fontformat: TTF
- Design: Jeff Lee (http://www.shipbrook.net/jeff/)
Old English Five
Eine gebrochene Schrift mit englischem Flair. Mehr Verteter dieser Art finden Sie auch unter Old English Schrift, Gebrochene Schriften und Altdeutsche Schrift.
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- Fontformat: TTF
- Design: Typographer Mediengestaltung (http://www.steffmann.de/)
Gravitas One
Gravitas One imitiert die „Fat Face“-Schriften, die zwischen 1805 und 1810 in London entstanden. Inmitten der industriellen Revolution kamen diese Schriften oft auf Werbeplakaten zum Einsatz.
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- Fontformat: TTF
- Design: Sorkin Type Co (http://sorkintype.com/)
Thorne Shaded
Das Original zu diesem Font entwarf Robert Thorne in London. In Sheffield fertigte man 1810 die Bleilettern dafür an.
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- Besonderheit: keine Kleinbuchstaben, keine deutschen Sonderzeichen
- Fontformat: TTF
- Design: Typographer Mediengestaltung (http://www.steffmann.de/)
Munson
Die Schrift Consort, die hier als Vorlage diente, entstand 1815 in derselben Schriftgießerei wie das Original von Thorne Shaded – nämlich bei Stephenson Blake Co. in Sheffield.
- Lizenz: SIL Open Font License (http://scripts.sil.org), Readme-Datei im Zip-Ordner
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- Fontformat: OTF
- Design: Paul James Miller
Trocchi
Auch wenn der Familienname sehr italienisch klingt: Alexander Trocchi war ein schottischer Schriftsteller. Nach ihm ist der Font benannt, der sich an Schriften des englischen Typografen Vincent Figgins (1766 bis 1844) orientiert.
- Lizenz: SIL Open Font License (http://scripts.sil.org), Readme-Datei im Zip-Ordner
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- Fontformat: OTF/TTF
- Design: Vernon Adams (http://code.newtypography.co.uk/)
Men Nefer
Men Nefer geht ebenfalls auf einen Entwurf von Vincent Figgins im 19. Jahrhundert zurück. Das Original war hauptsächlich für Werbezwecke gedacht.
- Lizenz: SIL Open Font License (http://scripts.sil.org), Readme-Datei im Zip-Ordner
- Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: TTF
- Design: Peter Wiegel (http://www.peter-wiegel.de/)
Gismonda FG
Ein eleganter Jugendstil-Font der Schriftgießerei Face Photosetting in London. Weitere Gratis-Fonts aus dieser Epoche finden Sie unter Art nouveau Font und Art déco Schriftart.
- Lizenz: 1001Fonts Free For Commercial Use License (https://www.1001fonts.com/licenses/ffc.html), Readme-Datei im Zip-Ordner
- Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: TTF
- Design: Fontgrube Media Design (http://www.fontgrube.de/en/)
Railway
Edward Johnston entwarf 1916 eine schlichte Schrift für die Londoner U-Bahn, die noch heute auf den Hinweisschildern in der Tube zu sehen ist. Sie machte seinerzeit Sans-Serif-Schriftarten populär und inspirierte zu weiteren Groteskschriften wie beispielsweise die Gill Sans von Eric Gill aus dem Jahr 1928. Railway ist ein getreues Abbild von Johnstons U-Bahn-Schrift, neu sind jedoch die Kleinbuchstaben.
- Lizenz: SIL Open Font License (http://scripts.sil.org), Readme-Datei im Zip-Ordner
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- Fontformat: OTF
- Design: GregF
Underground
Wie bereits der Name verrät, orientiert sich auch dieser Font an Edward Johnstons U-Bahn-Schrift. Mit den Kapitälchen inklusive den verzierten Balken hebt sich dieser Entwurf deutlich von Railway ab.
- Lizenz: 1001Fonts Free For Commercial Use License (https://www.1001fonts.com/licenses/ffc.html), Readme-Datei im Zip-Ordner
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- Besonderheit: Kapitälchen mit Deko-Detail
- Fontformat: OTF/TTF
- Design: Nick Curtis (http://www.nicksfonts.com/)
Popular Cafe NF
1927 von einem Künstler lediglich für ein Werbeplakat für ein Café im Londoner Piccadilly Circus entworfen, war dieser Schrift nur ein kurzes Dasein zugedacht. Dank Digitalisierung lebt sie nun weiter und gibt den damaligen Zeitgeist wieder.
- Lizenz: 1001Fonts Free For Commercial Use License (https://www.1001fonts.com/licenses/ffc.html), Readme-Datei im Zip-Ordner
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- Besonderheit: Kapitälchen
- Fontformat: OTF/TTF
- Design: Nick Curtis (http://www.nicksfonts.com/)
Odibee Sans
Odibee Sans ist ein aktueller Font eines Londoner Designers, der sich hauptsächlich für den großen Auftritt auf Plakaten und Schildern eignet.
- Lizenz: SIL Open Font License (http://scripts.sil.org), Readme-Datei im Zip-Ordner
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- Fontformat: OTF/TTF
- Design: James Barnard
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Bildquelle: Ole Witt via Unsplash