Wer kostenlose Bilddatenbanken sucht, wird sich zunächst über das große Angebot freuen. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch klar, dass viele Angebote nicht das bieten, was man sich von ihnen erhofft. Trotzdem sind Bilddatenbanken, die gratis Bilder zur Verfügung stellen, oftmals eine gute, wenn nicht sogar die einzige Alternative gegenüber kommerziellen Anbietern – denn dort haben die angebotenen Bilder ihren (hohen) Preis.
Wir haben deshalb für Sie vorselektiert. In unserer Liste finden Sie kostenlose Bilddatenbanken, bei denen sich das Vorbeischauen lohnt.
1. Pexels: Überzeugt durch Auswahl und Qualität
Beginnen wir mit einem der Großen. Eine der empfehlenswerten Anlaufstellen für alle, die Bildmaterial suchen und dafür kein Geld ausgeben möchten, ist Pexels. Die kostenlose Bilddatenbank wird seit April 2014 von den beiden Brüdern Ingo und Bruno Joseph betrieben und stetig erweitert. Monatlich kommen ca. 3000 neue Bilder hinzu. Überzeugen kann Pexels nicht nur durch die große Auswahl an Bildern, sondern vor allem durch ein Profi-Niveau hinsichtlich der Bildkompositionen.
Die Suchmaschine von Pexels listet auch Bilder aus anderen Bildarchiven auf. Die Bilder lassen sich privat und kommerziell kostenlos verwenden – zum Beispiel zur Gestaltung Ihrer Plakate, Flyer oder Broschüren. Der Download funktioniert ohne Anmeldung. Ob man den Fotografen nennen möchte, kann jeder selbst entscheiden.
Mit dem Photoshop-Plugin lassen sich direkt aus Photoshop heraus Bilder suchen und downloaden – praktisch und originell.
2. Unsplash: vom Geheimtipp zum Big Player
Bereits vor fast zehn Jahren beauftragte Mikael Cho, einer der Co-Founder des kanadischen Unternehmens Crew einen Fotografen, in einem Coffeeshop in Montreal Fotos für die neue Internetseite zu schießen. Da schließlich nur eines der Bilder für das Template von Crew genutzt wurde, stellte sich schnell die Frage: „Was wollen wir mit den restlichen Motiven anfangen?“ In bester „Sharing-Manier“ entschied sich Mikael, die übrigen Bilder anderen Kreativen kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile sind über 250.000 Schöpfer für Unsplash tätig und die Seite gehört zu den bekannten Namen, wenn es um kostenlose Bilddatenbanken geht. Unter den Fotografen sind auch bekannte Namen wie Jeff Sheldon, Gründer des T-Shirt- und Lifestyle-Labels Ugmonk sowie Paul Stamatiou, Fotograf und einer der Designer von Twitter. Dazu gehört auch Caroline Gutman – die freie Fotografin drückt für bekannte Firmen und Redaktionen auf den Auslöser und fotografiert unter anderem für National Geografic EDU. Aktuell sind über drei Millionen zum großen Teil hochwertige Bilder in der Datenbank verfügbar. Eine Nennung des Fotografen ist hier nicht erforderlich, aber wünschenswert. Die Bilder können sowohl für den privaten Zweck als auch kommerziell genutzt werden.
3. Pixabay: Riesenarchiv mit teils erstklassigen Bildern
Pixabay gehört mit inzwischen mehr als einer Million Bildern, Illustrationen, Vektorgrafiken und Videos nicht nur zu den größten kostenlosen Bilddatenbanken überhaupt, sondern überzeugt auch durch qualitativ hochwertige Fotos. Alle Bilder werden redaktionell überprüft. Dies ist allerdings keine Garantie gegen Urheberrechtsverletzungen. So ist der „Eiffelturm bei Nacht“ ohne Einschränkungen frei herunterladbar, das Motiv der Lichtinstallation hingegen ist geschützt.
Beim Download von freien Bildern kann sich der User entscheiden, ob er das Foto komplett kostenfrei nutzen oder ob er sich beim Urheber mit einer kleinen Spende erkenntlich zeigen möchte. Pixabay ermuntert außerdem dazu, einen Link auf die Seite mit dem Foto zu setzen oder das Foto über Social Media Kanäle zu teilen. Der Download von Bildern ist auch ohne vorherige Registrierung möglich.
4. KaboomPics: Wir wollen mehr davon!
Home Decor, Urban, Lifestyle, Food & Drink, Travel – das sind nur einige der Kategorien, zu denen man bei KaboomPics kostenlose Bilder findet. Die Bilddatenbank wurde von der polnischen Designerin Karolina Grabowska ins Leben gerufen und zählt zu den Plattformen mit überwiegend gutem Bildmaterial. Der Umfang der Plattform ist mit aktuell ca. 26.000 Fotos überschaubar, wächst aber stetig. Die Bilder zeigen neue Perspektiven und attraktive Settings. Die Bildkompositionen sind sehr geschmackvoll, sodass sich die User dieser Plattform sicher über noch mehr Fotos von Karolina freuen werden. Die Bilder werden unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Der Weiterverkauf ist – wie bei den anderen Anbietern auch – nicht gestattet. Ansonsten lassen sie sich für alle möglichen Gelegenheiten nutzen – egal ob kommerziell oder nicht. Auch eine Namensnennung ist nicht nötig, wird aber gern gesehen.
Tipp: Achten Sie bei der Bildrecherche und beim Fotografieren auf den Aufbau der angebotenen Fotos. Der Bildaufbau und Fokus haben Einfluss auf die Wirkung und Aussage eines Bildes.
5. Freepik: Bild und Illustration gefällig?
Nicht nur Bilder, sondern auch Illustrationen als Vektordaten, das ist das Geschäft von Freepik. Das teilweise hochwertige Angebot lässt sich ohne Anmeldung herunterladen. Richtig groß wird das Angebot mit einem kostenpflichtigen Premium-Account. Laut Freepik sind dann aktuell über acht Millionen Vektordateien, über 19 Millionen Stockfotos und über eine Million PSD-Dateien verfügbar. Das Ganze kostet dann allerdings auch 9 Euro pro Monat im Jahresabo oder 15 Euro pro Monat, wenn das Abo monatlich kündbar sein soll.
Achtung: Auch Freepiks Suchmaschine listet Ergebnisse von anderen Datenbanken auf. Dabei handelt es sich häufig um kostenpflichtige Bilder.
Wer sich mit dem kostenlosen Zugang zufrieden gibt, muss bei Verwendung von Daten einen Link zu Freepik einfügen sowie den Bild-Autor nennen.
6. Stocksnap: Erfrischend gut
Auch wenn Stocksnap nicht über die größte Datenbank verfügt, überrascht der Anbieter auch mal mit ungewöhnlichen und nicht alltäglichen Bildern. Die Gründer versprechen eine ständig wachsende Sammlung, und das ist es in der Tat. Die Inhalte unterliegen den Bedingungen der Creative Common Lizenz. Somit ist keine Namensnennung des Fotografen nötig und die kostenlosen Bilder lassen sich für jeden Zweck einsetzen – eine Quellenangabe wird wie immer gern gesehen.
Auch hier sollte man beachten, dass sich immer wieder Bezahlfotos von Shutterstock einschleichen.
7. Splitshire: Qualität gewinnt
Damit all die auf den hintersten Ecken der Festplatten vergessenen Bilder ein neues Zuhause bekommen, hat der Fotograf Daniel Nanescu SplitShire gegründet. Das Ergebnis ist eine Bilddatenbank mit teilweise großartigen und ungewöhnlichen, kostenlosen Bildern, die für private und kommerzielle Zwecke eingesetzt werden können. Bemerkenswert sind auch die Videos, die Nanescu zum Download bereitstellt. Der Umfang der Datenbank ist überschaubar, aber handverlesen und professionell.
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8. Pixelio: Gute Adresse für Kreative
Die Bilddatenbank Pixelio gibt es bereits seit 2003. Das einstige Hobbyprojekt von Initiator Stefan Hein ist heute im deutschsprachigen Raum eine der bekanntesten Bilddatenbanken und häufig eine der ersten Anlaufstellen für alle, die im Internet kostenloses Bildmaterial für ihre Grafikprojekte suchen. Gegenwärtig sind knapp 500.000 Bilder in der Bilddatenbank verfügbar und pro Monat werden über 100.000 Bilder heruntergeladen. Nach Aussagen von Pixelio prüft man alle hochgeladenen Bilder in der Bildredaktion auf Qualität. Man habe allerdings nicht den Anspruch, mit kommerziellen Bilddatenbanken zu konkurrieren, und grenze sich sogar bewusst von deren uniformen Bildersprache ab. Um Bilder herunterladen zu können, muss man eingeloggt sein und sich vorher kostenfrei registriert haben.
Wer in der Datenbank nicht fündig wird, kann im Forum fragen, ob jemand das gewünschte Motiv zur Verfügung stellen oder bei der Beschaffung behilflich sein kann.
Wie bei allen anderen Bilddatenbanken – egal ob kostenlos oder kostenpflichtig – sollte man die Nutzungs- und Lizenzbedingungen genau studieren und sorgfältig beachten. Andernfalls droht Ärger. So dürfen Sie die bei Pixelio heruntergeladenen Fotos nicht ohne Weiteres auf Social Media Plattformen nutzen, sondern müssen eine Genehmigung beim Urheber einholen.
9. Picjumbo: Qualität setzt sich durch
Die kostenlose Bilddatenbank Picjumbo des tschechischen Fotografen Viktor Hanacek gibt es seit 2013. Vorher waren seine Bilder von kommerziellen Fotostocks aufgrund mangelnder Qualität abgelehnt worden. Die Bilder fanden jedoch so viel Anklang bei Kreativen, dass er zwei Jahre später schon fast drei Millionen Downloads über seine Seite verzeichnen konnte. Die Fotos können ohne vorherige Registrierung heruntergeladen werden und lassen sich privat sowie kommerziell einsetzen. Spenden sind willkommen, und mit der Premium-Mitgliedschaft wird nicht nur das Angebot erweitert, sondern es gibt auch noch drei Schriften mit dazu. Die Premium-Mitgliedschaft ist für 45 Euro monatlich erhältlich und jederzeit kündbar.
10. Gratisography: der Joker
Alle Bilder bei Gratisography stammen von Ryan McGuire, einem Grafiker, Webdesigner und nicht zuletzt ambitionierten experimentellen Künstler, der anscheinend nicht nur Talent, sondern auch Humor hat. Denn neben den konventionellen Kategorien wie Tiere, Natur, Objekte, People und Architektur findet sich auf dieser Bilderplattform auch die bemerkenswerte Kategorie „Whimsical“, in der es – wie der Name schon sagt – manch skurriles Motiv zum Herunterladen gibt. Jede Woche kommen neue Motive dazu und können ohne vorherige Registrierung direkt in hoher Auflösung heruntergeladen werden. Inzwischen ist die Datenbank auf über 25.000 Bilder, 1500 Illustrationen und 40.000 Icons angewachsen.
Kostenlose Bilddatenbanken: Alle gemachten Angaben sind ohne Gewähr.
Warum gibt es kostenlose Bilddatenbanken überhaupt?
Viele dieser kostenfreien Bilddatenbanken sind getragen von altruistischen Motiven. Die Initiatoren wollen andere Kreative bei der Umsetzung ihrer Ideen und Projekte unterstützen. Gerade jene, die noch am Anfang stehen, profitieren von diesen kostenfreien Angeboten.
Bei aller Nächstenliebe müssen sich auch kostenlose Bilddatenbanken irgendwie finanzieren. Die netten Background-Stories werden gerne genutzt, um die Nutzer um Spenden zu bitten. Andere Plattformen finanzieren sich über Werbeeinblendungen oder bieten die Bilder im Freemium-Modell mit kostenlosem Basis- und kostenpflichtigem Premiumservice an. Weitere arbeiten mit kostenpflichtigen Bilddatenbanken zusammen und nutzen so die grundsätzliche Kaufbereitschaft, die all jene mitbringen, die schon länger auf der Suche nach passendem Bildmaterial sind.
Unser Fazit
Zugegeben, die Bildsprache der Fotos aus kostenlosen Bilddatenbanken hebt sich teilweise deutlich von der der kommerziellen Fotostocks ab. Doch für manche Gelegenheiten kann genau dieser Unterschied einen entscheidenden Vorteil bieten. Man muss allerdings etwas Zeit mitbringen. Nicht nur, um ein wirklich passendes Motiv zu finden, sondern auch, um sich durch die teilweise englischsprachigen Nutzungs- und Lizenzbedingungen zu arbeiten. Letzteres bleibt uns aber auch bei der Nutzung kommerzieller Fotostocks nicht erspart.
Bildquellen:
Titelbild: Teona Swift via Pexels
Alle Screenshots: © ihrer jeweiligen Inhaber
Dieser Artikel wurde erstmals am 15.2.2016 veröffentlicht und am 13.09.2022 aktualisiert.
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