Gibt es so etwas wie eine deutsche Schrift überhaupt? Eine offizielle zumindest nicht. Auch sonst fällt die Eingrenzung auf eine bestimmte Schrift schwer, grenzt sie doch unweigerlich andere aus, die ebenfalls sehr landesspezifisch sind.
Da wären zunächst die gebrochenen Schriften, die zwar nicht nur in Deutschland Verwendung fanden, jedoch wesentlich stärker und länger als in anderen Ländern. Zu ihnen zählen die Schwabacher und die Frakturschriften.
Später entwickelten sich Schreibschriften, die es ermöglichten, Texte flüssiger auf Papier zu bringen. Und hier kommen wir der Schrift näher, die landläufig oft mit „deutscher Schrift“ gleichgesetzt wird.
Kurrent und Sütterlin – DIE deutsche Schrift?
Wer ohne Kontext von „der deutschen Schrift“ spricht, meint in der Regel die deutsche Kurrentschrift. Diese kam parallel neben der lateinischen Schreibschrift zum Einsatz und das nur im deutschsprachigen Raum. Die Bezeichnung „deutsche Schrift“ hat daher eine gewisse Berechtigung.
Um den Kindern das Schreibenlernen zu erleichtern, vereinfachte der Typograf Ludwig Sütterlin die Buchstabenformen. Diese sogenannte Sütterlinschrift wurde in den 1930er Jahren offizielle Volksschrift, jedoch 1941 durch den Normalschriftenerlass verboten. Von da an war eine lateinische Schreibschrift, die deutsche Normalschrift, verpflichtend.
Sowohl für die Sütterlinschrift (Neue Rudelskopf) als auch die deutsche Normalschrift finden Sie unten Beispiele zum kostenlosen Herunterladen.
Bunte Mischung von deutschen Schriften
Zu deutschen Schriften zählen neben den bereits genannten Schriften zahlreiche andere Fonts, die hierzulande entstanden oder eine Beziehung zu Deutschland aufweisen. So entstanden beispielsweise in Berlin um die vorletzte Jahrhundertwende und zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessante Jugendstil- und Art-déco-Schriften. Eine besondere Stellung nimmt zudem die Bauhaus-Bewegung ein.
Nicht zu vergessen sind dabei auch neuere Kreationen, die wir in unserer breiten Zusammenstellung ebenfalls berücksichtigt haben.
Tipp: Wir haben alle Schriften auf kommerzielle Nutzbarkeit geprüft, können aber keine Gewähr übernehmen. Bitte kontrollieren Sie daher die jeweilige, mitgelieferte Schriftlizenz oder die Hinweise auf der jeweiligen Download-Plattform (lesen Sie dazu auch Kommerzielle Nutzung- darauf sollten Sie bei Inhalten aus dem Netz achten).
Deutsche Schrift zum Download
Schwaben Alt
Die Schwabacher war zwischen 1480 und 1530 die meistverwendete Schrift in Deutschland. Mit der Schwaben Alt entwickelte Peter Wiegel seine ganz eigene Version.
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Blackletter Hand
Der Font imitiert eine Schreibschriftvariante, die noch vor der Sütterlinschrift existierte.
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- Design: Nick Matavka
Herzog Von Graf
Dem Font liegt eine deutsche gebrochene Schrift zugrunde, weshalb der englischsprachige Designer ihm auch einen deutschen (und sehr aristokratischen) Namen gegeben hat.
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Edda
Das Original zu diesem Jugendstil-Font entwarf Heinz Heune 1900 für das Leipziger Unternehmen Schelter & Giesecke.
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- Design: George Williams
CAT Hohenzollern
Der Font mit dem hochadeligen Namen vereint Elemente von Jugendstil und deutscher gebrochener Schrift. Mehr Jugendstil-Fonts gibt es unter Art Nouveau Font.
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- Design: Peter Wiegel (http://www.peter-wiegel.de/)
Keine exakte Entsprechung, aber der Sütterlinschrift sehr ähnlich. Der Font ist allerdings nur für alle gut lesbar, die der deutschen Kurrentschrift mächtig sind.
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- Design: Peter Wiegel (http://www.peter-wiegel.de/)
Die Vorlage für diesen spielerischen Art-déco-Font stammt von einem Plakat für einen deutschen Buchhändler aus dem Jahr 1924. Mehr Fonts in diesem Stil finden Sie unter Art-déco-Schriftart mit mondänem Charme.
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- Besonderheit: nur Kleinbuchstaben
- Fontformat: OTF/TTF
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CAT Zentenaer Fraktur UNZ1
Friedrich Hermann Ernst Schneidler entwarf die Schrift 1937 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums einer Frankfurter Gießerei. Vorbild waren klassische Formen der gebrochenen Schrift.
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Deutsche Normalschrift
Die deutsche Normalschrift läutete in den 1940er Jahren mit dem Normalschrifterlass das Ende der deutschen Kurrentschrift ein. Der Font entspricht den damaligen offiziellen Vorgaben.
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Alte DIN 1451 Mittelschrift
Die Sachliche unter den deutschen Schriften: Die DIN 1451 ist die Standardschrift im Verkehrswesen und geht auf eine Schrift der Preußischen Eisenbahnverwaltung zurück.
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Oldenburg
Die österreichische Designerin entwickelte ihren gleichermaßen modernen wie nostalgischen Font auf der Basis verschiedener deutscher Plakatschriften.
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- Fontformat: TTF
- Design: Nicole Fally
Germania One
Mit der Germania One entwarf der Designer nach eigenen Worten eine Mischung aus alter Fraktur und vereinfachten geometrischen Sans-Serif-Formen des Bauhaus.
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- Design: John Vargas Beltrán
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Bildquelle: Natalia Y via Unsplash