Trotzdem stehen in Deutschland viele Unternehmen dem Kanal noch skeptisch gegenüber. Oft kommen Fragen auf wie: Warum ist Instagram eigentlich so beliebt? Was bringt es, einen Account zu betreiben? Und was soll dann gepostet werden? – Genau diesen Fragen möchten wir auf den Grund gehen. Wir möchten klären, was Instagram ausmacht, und Ihnen eine Entscheidungshilfe an die Hand geben, ob und wann es sinnvoll ist, Instagram im Unternehmen als zusätzliches Marketinginstrument einzusetzen.
Inhalt
- Instagram – Facebooks aufgeweckte kleine Schwester
- Lohnt sich Instagram für mein Unternehmen?
- Das Business-Profil auf Instagram
- So gelingt Unternehmen der Einstieg auf Instagram!
1. Genaue Ziele setzen
2. Analyse des Marken-Umfelds auf Instagram
3. Einen Plan schmieden
4. Werden Sie mit Ihrem Unternehmen auf Instagram aktiv! - Fazit
Instagram – Facebooks aufgeweckte kleine Schwester
Im Vergleich zum Social-Media-Riesen Facebook ist Instagram „klein“. Dennoch ist das Wachstum des Onlinedienstes beachtlich: Schon zwei Monate nach dem Launch im Oktober 2010 wurden eine Million Nutzer verzeichnet. Im Juni diesen Jahres knackte Instagram dann die 500-Millionen-Nutzer-Marke, wobei 60 Prozent der User das Portal täglich aktiv nutzen. Auch in Deutschland hat Instagram mit neun Millionen Nutzern eine hohe Relevanz und zählt zu den reichweitenstärksten Social-Media-Kanälen. Selbst den Kurznachrichtendienst Twitter hat Instagram schon überholt. Überzeugend ist außerdem die – im Vergleich zu Facebook und Twitter – sehr hohe Interaktionsfreudigkeit der Nutzer.
„Visuelles Storytelling“ ist das Schlüsselwort beim Einsatz von Instagram für Unternehmen. Also das Erzählen von Geschichten mit Hilfe von Fotos, Videos oder Illustrationen. Instagram ist wesentlich intimer als das mit Statusmeldungen und gesponserten Beiträgen gefüllte Facebook. Produkte und Services lassen sich mittels Instagram auf ästhetische Art und Weise darstellen und emotional aufladen. Die visuellen Inhalte ermöglichen eine authentische und natürliche Kommunikation. Was dazu führt, dass sich Follower bzw. Abonnenten stärker mit der Marke identifizieren und gerne mit sowie über das Unternehmen sprechen.
Lohnt sich Instagram für mein Unternehmen?
First things first: Auf Instagram rückt die verkäuferische Selbstdarstellung in den Hintergrund. Es geht um den Lifestyle und die Emotionen, für die Ihre Marke und Ihre Produkte stehen. Bilder werden vom Gehirn bis zu 60.000 mal schneller verarbeitet als reiner Text und wecken häufig eine wesentlich stärkere emotionale Reaktion. Da ein Großteil der Kaufentscheidungen nicht aus rationalen Gründen getroffen wird, sondern auf Emotionen basiert, ist dies nicht zu unterschätzen.
Zwar spielt auf Instagram die Bildqualität eine sehr große Rolle, jedoch werden nicht ausschließlich hoch professionelle Fotos gefordert. Instagram bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich von vorproduzierten, perfekt inszenierten oder gestellten Aufnahmen wegzubewegen. Instagram lebt von authentischen und natürlichen visuellen Inhalten, was den Kanal sowohl für größere als auch kleinere Firmen zu einem interessanten Kommunikationsmittel macht. Über die klassischen Fotos hinaus ist es auf Instagram möglich, bis zu 60 Sekunden lange Videos hochzuladen.
Instagram-Beitrag von EDEKA (Quelle: https://www.instagram.com/edeka/)
Mit dem relativ neuen Feature der sogenannten „Instagram Stories“ ermöglicht Instagram seinen Nutzern, ähnlich wie der Instant-Messaging-Dienst Snapchat, kurze Geschichten zu erstellen. Die Stories werden live produziert und können mit Filtern und Emojis versehen oder bunt bemalt werden. Das Besondere an den kleinen Bilder- und Videosammlungen ist, dass sie nach 24 Stunden automatisch wieder verschwinden. Unternehmen haben mit Stories die Chance, ein schnelles, natürliches und ehrliches Bild der eigenen Marke zu präsentieren.
Inhalte, die auf Instagram veröffentlicht werden, können sehr einfach und effektiv auf weiteren Kanälen wie Facebook oder Google+ geteilt werden. Dort nimmt die Bedeutung von visuellem Content ebenfalls zu. Mit der Auffindbarkeit der Bilder und Beiträge auf Instagram sieht es auch gut aus: Die Posts lassen sich mit Stichwörtern (Hashtags) versehen und werden damit bei der Suche nach einem bestimmten Thema auf Instagram schnell gefunden. Sie tauchen zudem in der Ergebnisliste der Bildersuche von Google auf.
Das Business-Profil auf Instagram
Seit kurzer Zeit ist es möglich, neben dem normalen Profil auch ein Instagram-Unternehmens-Profil anzulegen. Der Vorteil: Sie bekommen Zugriff auf Statistiken. Damit können die Reichweite und Impressionen von Posts sowie die Entwicklung der Abonnentenzahl und die tatsächlichen Klicks auf die eigene Webseite nachvollzogen werden.
Außerdem lassen sich in dem Business-Profil die Geschäftsadresse und ein „Kontakt“-Button einbinden. So wird die Kommunikation mit den Kunden vereinfacht und diesen die Möglichkeit gegeben, auch offline eine Verbindung mit Ihrem Unternehmen herzustellen. Die Bewerbung von einzelnen Beiträgen zur Reichweitensteigerung ist ein weitere Feature des Business-Profils. Dies funktioniert direkt über Instagram oder alternativ über den verknüpften Anzeigenmanager von Facebook. Mit den sogenannten „Sponsored Posts“ werden auf diesem Weg Nutzer erreicht, die den Unternehmensauftritt noch nicht abonniert haben.
So gelingt Unternehmen der Einstieg auf Instagram!
Wenn Sie über die Nutzung von Instagram nachdenken und anderen über diesen Kanal Ihr Unternehmen und Ihre Marke näher bringen möchten, sollten Sie sich die grundlegende Frage stellen: Habe ich die Möglichkeit und die Kapazität, über Produkte, Mitarbeiter und das Unternehmensumfeld zu berichten und für die Instagram-User interessante, ansprechend gestaltete Bilder und Videos zu erstellen? Denn wer auf Instagram Erfolge erzielen und eine ansehnliche Zahl an Abonnenten aufbauen will, darf die Sache nicht halbherzig angehen. Planen Sie Ihr Vorgehen im Voraus und profitieren Sie von den Erfolgsgeschichten anderer.
1. Genaue Ziele setzen
Wie bei allen Social-Media-Kanälen ist es wichtig, sich vor dem Einstieg Ziele zu setzen. Was soll mit der Präsenz auf Instagram erreicht werden? Grundsätzlich müssen die Ziele realistisch und an die allgemeine Unternehmens- und Marketingzielsetzung gekoppelt sein.
Möchten Sie:
- Die Bekanntheit der Marke steigern?
- Ein bestimmtes Image aufbauen?
- Den Traffic auf Ihrer Webseite erhöhen?
- Mehr Produkte verkaufen?
Durch eine authentische, ästhetische und auf die Zielgruppe abgestimmte Kommunikation lassen sich vor allem die ersten beiden Punkte – die Steigerung der Markenbekanntheit und der Imageaufbau – auf Instagram besonders gut realisieren. Instagram macht es möglich, der Marke und dem Unternehmen ein Gesicht zu geben und gleichzeitig die dahinterstehende „Persönlichkeit“ hervorzubringen. Dies kann unter Umständen bedeuten, dass eine solche Unternehmens- und Marken-Persönlichkeit erst noch geschaffen werden muss.
2. Analyse des Marken-Umfelds auf Instagram
Bestimmt haben Sie schon einmal geschaut, ob Ihre Konkurrenz auf Instagram vertreten ist. Setzen Sie sich damit auseinander, welche Inhalte Ihre Wettbewerber posten, lassen Sie sich inspirieren und finden Sie Ihre eigene Blickweise auf die Dinge. Überlegen Sie sich, welche Themen für Ihre Zielgruppe interessant sind und wie Sie diese am besten aufbereiten können.
Ein wichtiger Bestandteil von guten Instagram-Posts sind „Hashtags“. Diese bestehen aus relevanten Stichwörtern, die durch ein #-Symbol markiert werden. Hashtags geben Posts eine thematische Zuweisung und helfen die richtige Zielgruppe zu erreichen. Finden Sie heraus, welche Hashtags zurzeit beliebt sind. Überlegen Sie sich außerdem einschlägige Hashtags, die für Ihre Marke und deren Eigenschaften sprechen. Mit den richtigen Hashtags stehen die Chancen gut, dass Sie in den „Top Posts“ landen und so die Reichweite in Ihrer Zielgruppe erhöhen. Vermeiden Sie jedoch, die Instagram-Community mit zu vielen Hashtags zu überschütten – hier gilt: Qualität statt Quantität.
Beliebte Hashtags zum Thema Food:
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Auch die Ansprache von sogenannten „Influencern“ ist ein beliebtes Werkzeug, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Diese speziellen Instagramer haben mehr als 15.000 Abonnenten und fungieren als glaubwürdige, markenbewusste Multiplikatoren. Untersuchen Sie, ob es Influencer auf Instagram gibt, die zu Ihrem Unternehmen passen. Überlegen Sie, auf welchem Weg Sie von deren Glaubwürdigkeit und Relevanz profitieren können, um die Reichweite der Beiträge und Ihre Bekanntheit zu erhöhen.
3. Einen Plan schmieden
Sobald Sie sich Ihrer Ziele im Klaren sind und Ihr Umfeld auf Instgram kennen, ist es an der Zeit, die genaue Content-Strategie ins Auge zu fassen. Diese sollte die Erkenntnisse der vorangegangenen Analyse berücksichtigen. Es ist hilfreich, zu diesem Zweck „Personas“ zu definieren. Diese sind typische, spezifische Personenbeschreibungen, die stellvertretend bestimmte Zielgruppen repräsentieren. Sie haben einen Namen, festgelegte soziodemografische Merkmalen, Verhaltensweisen und Vorlieben. Drucken Sie die entwickelten Personas aus und hängen Sie sich diese an die Wand, sodass Sie Ihnen bei der Content-Erstellung stets als Repräsentanten Ihrer Zielgruppen im Gedächtnis sind. Unter Betrachtung der Merkmale Ihrer Personas gilt es nun festzulegen, wie häufig Bilder und Videos auf Instagram hochgeladen werden sollen und wann hierfür der geeignete Zeitpunkt ist.
Kleiner Anhaltspunkt:
Die Instagram-Community ist am Vormittag noch nicht übermäßig aktiv, besonders gut funktionieren Posts laut der Digitalagentur TWT zwischen 15.00 und 16.00 Uhr.
Der beste Weg, um den Überblick zu behalten, ist einen Themen- und Redaktionsplan zu erstellen, in dem festgehalten wird, wann welche Inhalte zur Veröffentlichung geplant sind. So können Sie sich im Voraus Gedanken zur Themenauswahl machen und z. B. die Erstellung von jahreszeitenabhängigen oder eventbezogenen Bildern, Videos und Stories gut planen. Grundsätzlich sollte der Redaktionsplan folgende Elemente enthalten: Thema des Posts, Kurzbeschreibung, Termin der Veröffentlichung, einzelne Liefertermine (bis wann müssen die Bilder, Videos und Texte vorliegen), Autor und Verantwortlicher, Bearbeitungsstatus, Seedingmöglichkeiten (falls die Inhalte neben Instagram noch auf weiteren Social-Media-Plattformen online gestellt werden sollen).
4. Werden Sie mit Ihrem Unternehmen auf Instagram aktiv!
Jetzt ist es an der Zeit durchzustarten: Fangen Sie an, aktiv Abonnenten zu gewinnen und Content zu kreieren. Ähnlich wie bei Facebook ist es seit Kurzem möglich, einen Beitrag als Entwurf zu speichern und zu bearbeiten. Ist das Ergebnis dann zufriedenstellend, kann der Inhalt zu einem beliebigen Zeitpunkt geteilt werden. Besonders einfach vergrößern Sie Ihre Fanbase zu Beginn mit Personen, die bereits zu Ihrem Kundenstamm gehören. Kommunizieren Sie die Instagram-Präsenz Ihres Unternehmens z. B. über bereits vorhandene Social-Media-Kanäle. Mit einer Grundmenge besonders kreativer und schöner Bilder in Ihrem Account überzeugen Sie Social-Media-Fans, Ihnen auch auf Instagram zu folgen.
Die Instagram-Community ist sehr aktiv. Nutzen Sie dies zu Ihrem Vorteil: Liken und kommentieren Sie Beiträge anderer, treten Sie mit Nutzern in Kontakt. Probieren Sie verschiedene Content-Arten aus: Bilder, Videos oder Instagram Stories. Haben Sie ein gewisses Grundrauschen geschaffen, ist es essentiell, dass Sie regelmäßig neue interessante Inhalte veröffentlichen, um Ihr Erfolgslevel weiter zu steigern.
Fazit
Instagram lohnt sich in vielen verschiedenen Geschäftsbereichen und für die unterschiedlichsten Unternehmensgrößen – egal ob Technik-Großkonzern, mittelständischer Treppenbauer oder lokale Bekleidungsboutique. Entscheidend ist das Ziel und der richtige Dreh: das Verständnis für die Zielgruppe, Kreativität und eine Portion Engagement!
Credits:
Quelle Daten: allfacebook.de
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