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Das Logo ist das Aushängeschild eines jeden Unternehmens und sollte gut gewählt sein. Wer die Arbeit nicht dem Grafiker seines Vertrauens überlassen oder gar selbst übernehmen möchte, kann sich mit einem Logogenerator probieren und mithilfe eines Programms das Logo erstellen.

Die Logogeneratoren versprechen nicht nur inhaltlich und grafisch optimale Ergebnisse, sondern generieren auch das entsprechende Datenformat, mit dem der Kunde direkt loslegen kann. Spätestens mit dem großen Schritt Richtung Künstliche Intelligenz tummeln sich diverse Anbieter mit mehr oder weniger brauchbaren Lösungen. Wir haben uns online umgesehen und die Programme zum Logo-Erstellen genauer betrachtet.

Inhalt

Aufgabenstellung: Ein Logo erstellen –mit einem Programm

Unser Unternehmen, nennen wir es Schreinerei Bosenholz, braucht ein Logo. Kein sehr gefälliger Name. Wir testen nun, welcher Online-Dienst dem Grafiker keine Tränen in die Augen treibt.

Die erste Runde mit FreeLogo Design

Nachdem man zunächst den Firmennamen eingetragen hat, erhält man die verschiedensten Vorlagen. Im zweiten Schritt lässt sich in der linken Spalte über die Wahl einer Kategorie zumindest der Stil etwas einschränken.

Wir entscheiden uns für Bau und Werkzeuge; effektiv wird die Suche aber erst, wenn wir im Suchfeld den Schreiner eingeben. Schnell poppen die Klassiker mit einem kopfhöhrergeschütztem Arbeiter, Hammer und Meißel oder Säge auf. Die meisten Entwürfe sind – wen wundert es – ziemliche Standards mit wenig Individualität.

Allerdings gibt es auch Entwürfe, die nicht allzu schlecht sind und mindestens als Ideengeber fungieren können. Hat man einen Favoriten ausgewählt, lässt sich das ausgewählte Logo noch nach eigenen Vorstellungen verändern, indem man beispielsweise die Farbe, die vorgeschlagene Schrift oder die Größenverhältnisse anpasst.

Beim Herunterladen zeigt sich allerdings, dass es nur eine niedrig aufgelöste PNG-Datei für lau gibt. Wer die in jedem Fall notwendige Vektordatei benötigt, muss knapp 40 Euro bezahlen.

Logo erstellen mit Tailor Brands

Bei Tailor Brands wird der Anwender bereits zu Beginn ein wenig mehr ausgehorcht. Wir werden gefragt, in welcher Branche wir tätig sind und können sogar etwas über uns erzählen. Anschließend werden wir – eine wichtige Frage – gefragt, ob für das Logo als Basis ein Icon, der Name oder die Initialen dienen sollen.

Wir entscheiden uns für das Icon und müssen danach noch wählen, ob es sich um eine geometrische Figur oder ein Symbol handeln soll. Nun entscheiden wir uns für einige geometrische Figuren, die uns spontan zusagen und anschließend für drei Schriftstile. Die Ergebnisse, die wir erst nach der Registrierung angezeigt bekommen, enttäuschen – keines gefällt, trotz der detaillierten Fragen, die uns gestellt wurden. Auch hier ist eine nachträgliche Anpassung möglich.

Das Herunterladen der Daten ist allerdings ebenfalls erst mit einer – kostengünstigen Variante – möglich. Zudem bietet Tailer Brands noch eine Menge weitere Branding-Möglichkeiten an, die direkt mit bestellt werden können.

Der Dienst Turbologo

Nachdem man bei Turbologo den Firmennamen und gegebenenfalls einen Slogan eingetragen hat, wird man nach Farbinspirationen gefragt. Anschließend wählt man bis zu fünf Symbole aus, und schon ist das Logo-Erstellen per Software erledigt.

Zum Betrachten und Herunterladen ist wieder eine Anmeldung nötig, die Ergebnisse sind allerdings erfreulich individuell und nicht nur von der Stange, auch wenn teilweise sehr unpassende Vorschläge darunter zu finden sind.

Der Mausklick auf den Favoriten zeigt T-Shirts und andere Objekte mit dem Branding und erlaubt wie gehabt das nachträgliche Anpassen. Doch auch hier landen wir am Ende wieder an der Bezahlschranke: 39 Euro für hochwertige Logobilder plus Vektordateien.

Wir designen ein Logo mit Looka

Looka übernimmt Dienstleistungen im gesamtem Branding-Geschäft – die Logo-Erstellung ist ein Teil davon. Die Reise bei Looka beginnt mit der Branche und dem Auswählen von Logos, die uns gefallen. Weiter geht’s mit der Auswahl von Farben und Symbolen, die unserem Geschmack zusagen.

Nach einer Registrierung bzw. Anmeldung mit einem der Standardkonten erhalten wir einige gefällige Angebote, der Download ist aber – wen überrascht’s – hinter einer Bezahlschranke geschützt. Mit 65 Dollar springt man hinüber und erhält High-Res-Daten zum Download.

Logo bei namecheap erstellen

Bei namecheap startet der Logosuchende mit der Eingabe des Unternehmens und anschließend mit der Auswahl des gewünschten Schriftstils. Dabei werden immer drei Schriftarten im Vergleich angezeigt, das ganze wiederholt sich sechsmal, sodass man seiner gewünschten Schrift schon recht nahe kommen kann. Anschließend folgt die obligatorische Farbauswahl, die optionale Icon-Auswahl, und schon wird das Logo generiert.

Auch hier sind nachträgliche Korrekturen möglich. Nach einer zwingenden Anmeldung startet automatisch der Download, und voilà, wir haben unser Logo als PNG sowie als Vektordatei svg, und zwar kostenlos.

LogoMakers – ein letzter Versuch

Einen letzten Versuch starten wir mit LogoMakers. Leider ist hier keine Branche zur Auswahl, die unserer nahe kommt – und so verwenden wir „Konstruktion“. Im nächsten Schritt wählen wir zwischen verschiedenen Stilen – und das wars schon.

Die Logos erinnern an Angebote von altmodischen Stock-Sammlungen, sind vorwiegend viel zu filigran, zu bunt und nicht zuletzt unpassend. Und niemand ist verwundert, dass auch hier die Bezahlschranke heruntergelassen ist: Für hochaufgelöste Logodaten sind knapp 80 Dollar fällig.

Logo erstellen von einem Programm – eine Herausforderung

Das Logo ist das Aushängeschild eines jeden Unternehmens, das Herzstück. Es ist ein Symbol, das die Eigenschaften der Marke beziehungsweise des Unternehmens vermittelt und das Unternehmen repräsentiert. Unter grafischen Aspekten gibt es beim Erstellen des Logos viel zu beachten, denn nicht nur jede Farbe, sondern auch jede Form hat ihre eigene, psychologische Wirkung auf den Betrachter.

Das Erstellen eines auf das Unternehmen zugeschnittenen Logos ist also ein gestalterischer Prozess, bei dem es viele Eckdaten zu beachten gilt – nicht zuletzt die Eignung des Logos in kleinen Größen, auf negativem Hintergrund oder auf Schwarz-Weiß-Drucken.

Neben den gestalterischen Ideen und Entwürfen muss der Grafiker im zweiten Schritt den Entwurf, auf den er sich im besten Fall mit dem Kunden geeignet hat, umsetzen. Dabei ist eine saubere Vektorisierung ein Muss, damit der Kunde sein Logo später in jeder Größe und Vergrößerung einsetzen kann. Diesen komplexen Aufgabe einer KI zu überlassen, kann man machen – man muss aber deutliche Abstriche machen. Zumindest noch. Vielleicht ändert sich das mit besser angepassten KIs auch in naher Zukunft.

Der Vergleich zeigt: Qualität kostet

Viele Logogeneratoren versprechen, ihre Arbeiten kostenlos anzubieten. Tatsächlich muss aber am Ende doch meistens die Kreditkarte gezückt werden – zumindest dann, wenn man Vektordaten benötigt. Die Qualität der angebotenen Logos sind unterschiedlich, häufig aber für eine automatische Generierung nicht völlig verkehrt. Der Kunde muss aber auch diverse Entscheidungen treffen, damit diese Generierung überhaupt stattfinden kann, und das ist häufig der Knackpunkt.

Wer also schon recht genaue Vorstellungen von Farben, Schriften und Formen hat, kann sich recht einfach durch die Abfragen manövrieren und am Ende ein Logo erhalten, das in etwa den Vorstellungen entspricht. Gewünschte Details hingegen lassen sich nur schwer umsetzen.

Und wer sich hingegen ein Logo wünscht, das auf das Unternehmen zugeschnitten ist, ohne selbst Wissen oder Wünsche zu Form, Farbe und Typo zu haben, sollte letztlich doch lieber den persönlichen Kontakt zu einem Grafikdesigner und dessen Kompetenzen nutzen.

Aufmacher: Rawpixel.com via Shutterstock

Screenshots: FreeLogo Design, Tailor Brands, Turbologo, Looka, namecheap, LogoMakers