Beitragsbild_Die-Klammer_Schreibregeln-Teil-6

Die Klammer ist ein Interpunktionszeichen, das in verschiedenen Varianten zum Einsatz kommen kann. Es gibt drei verschiedene Arten von Klammern. Wann Sie welche Variante einsetzen, ist nicht DIN-geregelt, aber es gibt übliche Einsatzbereiche.

In der Regel setzt man Text in Klammern, der das vorangegangene erklärt oder ergänzt. Da sie den Lesefluss beeinträchtigen, vermeidet man in der Praxis, dass sie mehrmals innerhalb eines Absatzes oder mehrfach hintereinander vorkommen. Häufig lässt sich auch durch den Einsatz von Nebensätzen oder dem Gedankenstrich eine Klammerflut leicht vermeiden.

Die runde Klammer

Die runden Varianten sind grundsätzlich die erste Wahl, wenn wir im Fließtext mit Einschüben, also Parenthesen arbeiten. Ihr Aussehen ist natürlich auch abhängig von der Schrift – manchmal weist die runde Klammer auch leichte Ecken auf.

Die eckige Klammer

Eckige Klammern kommen dann zum Einsatz, wenn Auslassungen oder Ergänzungen innerhalb von Zitaten markiert werden sollen. Zudem verwendet man sie in der Regel dann, wenn man innerhalb von runden Klammern erneut klammern möchte.

Die eckige Klammer wird inzwischen auch hin und wieder als Stilmittel eingesetzt.

Die geschweifte Klammer

Die geschweifte Klammer ist unter dem Begriff Akkolade oder Nasenklammer bekannt. Sie kommt hauptsächlich in mathematischen, wissenschaftlichen und musikalischen Texten zum Einsatz.

Hin und wieder begegnet man auch einer spitzen Variante, beispielsweise in Wörterbüchern. Ihr Einsatz ist aber sehr selten.

Regeln zum Einsatz von Klammern

  • Es wird immer mit zwei Klammern gearbeitet, einer öffnenden und einer schließenden Klammer.
  • Vor der öffnenden und nach der schließenden Klammer wird ein Leerraum gesetzt, außer nach der schließenden Klammer folgt ein Interpunktionszeichen.
  • Die verschiedenen Versionen werden nicht miteinander vermischt. Wenn eine runde Klammer öffnet, muss auch eine runde schließen.

Die Formatierung der Klammern

Ist der gesamte, in Klammern stehende Text beispielsweise kursiv formatiert, zeichnet man die Klammern auch kursiv aus. Komplizierter wird es, wenn der Text, der in Klammern steht, unterschiedlich formatiert ist, wenn also einzelne Worte normal und andere kursiv sind. Hier gehen die Meinungen auseinander. In der Regel formatiert man dann aber die Klammern nicht kursiv.

Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie die gleiche Auszeichnung für die öffnende und die schließende Klammer verwenden.

Beachten Sie aber auch bitte die Form und Erscheinung. Wer in einem kursiven Text mit der geschweiften Variante arbeitet, sollte vielleicht doch besser auf die gerade Form zurückgreifen, da die kursiven Varianten je nach gewählter Schrift manchmal merkwürdig anmuten. Letztlich ist das Ziel die Lesbarkeit und ein harmonisches Schriftbild. Dafür lohnt es sich, von Fall zu Fall zu entscheiden.

die runde Klammer im Einsatz

Zwei runde Klammern hintereinander sind möglich… 

… allerdings kann man diese auch mit eckigen Klammern kombinieren.

Eckige Klammern kommen häufig bei Auslassungszeichen zum Einsatz.

Bei einem kursiven Einschub kursiviert man auch die Klammern.

Sind nur Teile des Einschubs kursiv formatiert, bleiben die Klammern unverändert.

Tastaturbelegung

Egal ob Sie mit Word, Excel oder InDesign arbeiten, die nachfolgenden Tastenkombinationen für Apple Macintosh und Windows erleichtern Ihnen das Einfügen der Klammern.

Schreibregeln in der Mikrotypografie

Teil 1: Mikrotypografie: Grundlagen der Schreibregeln
Teil 2: Gedankenstrich
Teil 3: Anführungszeichen in der Praxis
Teil 4: Apostroph im Einsatz
Teil 5: Das Semikolon
Teil 6: Die Anwendung der Klammer (dieser Artikel)
Teil 7: Das at-Zeichen

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