Auch 2020 bringt Adobe seine Produktpalette auf den neuesten Stand und erweitert unter anderem Photoshop um viele nützliche Funktionen für den täglichen Workflow. Mit den Funktionen für eine schnellere Freistellung, ein umfangreiches Eigenschaften-Bedienfeld oder einer großen Verlaufsbibliothek sparen Sie einiges an Zeit. Wie diese drei Funktionen angewendet werden, erfahren Sie in diesem Tutorial.
Inhalt
Video-Tutorial: Photoshop-Features 2020
Alles Wichtige zu den neuen Photoshop-Features 2020 haben wir im folgenden Video-Tutorial zusammengestellt:
Die neuen Photoshop-Features 2020
Photoshop ist seit Jahren für viele Grafiker das Tool der Wahl, wenn es um professionelle Bildbearbeitung geht. Im alltäglichen Workflow sind meist das Freistellen, übersichtliche Einstellmöglichkeiten und leicht anpassbare Farbkorrekturen die Hauptthemen. Genau diesen drei Themen hat sich Adobe dieses Jahr angenommen und die Funktionen dahingehend erweitert.
1. Freistellen mit dem neuen Objektauswahlwerkzeug
Schon in der Version 2018 von Photoshop debütierte eine Funktion, mit der das Freistellen erleichtert werden sollte. Mit dem Punkt Auswahl – Motiv nahm Photoshop eine automatische Vorauswahl des freizustellenden Motivs vor. Das Programm hat bei dieser Methode immer das gesamte Bild durchsucht und eben das markiert, was am offensichtlichstem im Vordergrund stand. Dass dieses Feature schon recht gut funktionierte, haben wir im Artikel Freistellen mit Photoshop CC 2018 – Photoshop-Tutorial detailliert gezeigt.
Mit Photoshop 2020 klappt dies nun noch besser: Das neue Objektauswahlwerkzeug ermöglicht es, feiner zu selektieren. Dieses neue Photoshop-Feature finden Sie, wenn Sie in der linken Werkzeugpalette die linke Maustaste auf dem Schnellauswahlwerkzeug geklickt halten und anschließend das Objektauswahlwerkzeug auswählen.
Im oberen Menü finden Sie nun weitere Optionen, darunter einen alten Bekannten: Der oben kurz beschriebene Button Motiv auswählen entspricht der 2018er-Methode, mit der Photoshop das gesamte Bild durchsucht und relevante Objekte automatisch markiert. Neu dagegen ist der Button Auswählen und maskieren, mit dem die Auswahl verfeinert werden kann.
Weiter links können Sie zwischen dem Modus Rechteck oder Lasso wählen. Haben Sie beispielsweise Rechteck ausgewählt, können Sie – wie vom normalen Auswahlwerkzeug gewohnt – eine Auswahl um ein Objekt ziehen. Photoshop versucht dann, automatisch alle relevanten Objekte innerhalb dieser Auswahl zu erkennen und zu markieren.
Sollte sich ein Objekt mit einem anderen überlappen oder nicht für eine Markierung per Rechteck geeignet sein, schalten Sie den Auswahlmodus auf Lasso und ziehen Sie einen besser abgegrenzten Auswahlpfad um das Objekt, welches Sie markieren möchten. In einigen Fällen kann es helfen, zusätzlich die Funktion Automatisch verbessern zu aktivieren, um ein noch besseres Ergebnis der automatischen Auswahl zu generieren. Probieren Sie am besten beide Möglichkeiten aus.
2. Erweitertes Eigenschaften-Bedienfeld
Mit dem neuen Eigenschaften-Bedienfeld haben Sie die Möglichkeit, alle relevanten Informationen zu Ihrem Dokument und dessen Inhalt übersichtlich darzustellen und schnell zu bearbeiten.
Ziehen Sie dazu einfach im rechten Menü den unteren Rand des Eigenschaften-Bedienfeldes auf, um alle Funktionen sichtbar zu machen. Je nach Kontext kann das Bedienfeld sehr lang werden, daher unser Tipp: Ziehen Sie es mit geklickter linker Maustaste aus der Leiste heraus und platzieren Sie es an einer freien Stelle.
Mit dem Eigenschaften-Bedienfeld können Sie nun zahlreiche Änderungen am Dokument oder am Inhalt schnell vornehmen. Das spart zahlreiche Klicks, vor allem bei Standardaktionen. Die Inhalte des Eigenschaften-Bedienfeldes ändern sich immer in Abhängigkeit davon, was Sie in Ihrem Dokument ausgewählt haben.
Haben Sie in Ihrem Ebenenfenster nichts ausgewählt, dann können Sie beispielsweise mit nur einem Klick den Farbmodus von RGB und CMYK wechseln. Mit dem Button Bildgröße können Sie die Abmessungen des Dokuments blitzschnell verändern. Hier finden Sie auch weitere Einstellungsmöglichkeiten für Raster, Hilflinien oder Hoch- beziehungsweise Querformaten.
Sobald Sie die erste Bildebene im Ebenenfenster anklicken, verändert sich das Eigenschaften-Bedienfeld und Sie bekommen Einstellungsmöglichkeiten für die einzelne Ebene. Hier können Sie beispielsweise die Maße des Bildes verändern oder das Bild horizontal wie vertikal spiegeln.
Auch hier finden Sie die Funktion Motiv auswählen, die eingangs schon beschrieben wurde. Schließlich können Sie den gesamten Hintergrund der Bildebene mit einem Klick auf Hintergrund entfernen löschen. Wenn Sie damit eine Transparenz erreichen wollen, empfehlen wir unser Transparenz-Basic-Tutorial.
Die umfangreichsten Einstellmöglichkeiten haben Sie, wenn eine Textebene ausgewählt wird. Hier können Sie den Text nach Ihren Vorstellungen anpassen, und das in etwa mit dem gleichen Funktionsumfang wie eine Textformatierung in InDesign.
Klicken Sie beispielsweise auf die kleine Farbfläche, um die Farbe Ihres Textes sofort und ohne Umwege zu verändern. Auch die Laufweite lässt sich nun direkt aus dem Eigenschaften-Bedienfeld heraus anpassen. Wenn Sie noch weitere Formatierungseinstellungen benötigen, können Sie über die die drei kleinen Punkte bei Zeichen, Absatz und Textoptionen weitere Formatierungseinstellungen öffnen und den Text nach Ihren Vorstellungen anpassen.
3. Erweiterte Farbpalette und neue Verlaufsbibliothek
Photoshop 2020 bringt nun von Haus aus eine Auswahl an verschiedenen Farbschemata und Verläufen mit. Sobald Sie die Farbpalette öffnen, sehen Sie diverse Ordner mit Farbtönen in verschiedenen Stilen. Möchten Sie beispielsweise eine Textebene mit einer Farbe füllen, ziehen Sie einfach einen gewünschten Farbwert per Drag&Drop aus der Farbpalette über Ihre Textebene und lassen Sie die linke Maustaste los. Ihr Text wird dann in der von Ihnen ausgewählten Farbe eingefärbt.
Noch umfangreicher ist die neue Verlaufsbibliothek in Photoshop 2020. Wenn Sie das Verlaufs-Bedienfeld öffnen, sehen Sie hier nun zahlreiche voreingestellte Verläufe, die Sie direkt auf Ihre Bilder anwenden können. Klicken Sie dazu im Ebenenfenster auf die Bildebene, die bearbeitet werden soll, und wählen Sie dann einen beliebigen Verlauf aus der Verlaufsbibliothek. Der neue Verlauf wird als Filter über die Bildebene gelegt. Um diesen mit der Bildebene zu kombinieren, ändern Sie die Füllmethode. In diesem Beispiel der Berglandschaft, bietet sich die Füllmethode Weiches Licht an.
Die Farben werden deutlich kräftiger und das Bild bekommt einen einzigartigen Look. Wenn Sie aus der Verlaufsbibliothek beispielsweise einen blauen Verlauf auswählen, ensteht ein cineastischer Bildlook. Probieren Sie hier einfach verschiedene Verläufe zusammen mit verschiedenen Füllmethoden aus, um das beste Ergebnis für Ihr Bild zu finden.
Sie können außerdem den Verlauf selbst bearbeiten und anpassen. Klicken Sie mit der linken Maustaste doppelt auf den dargestellten Verlauf im Ebenenfenster. Nun sehen Sie die gewohnte Einstellungsumgebung des Verlaufs. Verändern Sie hier Einstellungen wie die Art der Darstellung, den Verlaufswinkel oder die Skalierung. Mit einem Klick auf Ok bestätigen Sie dann das Bedienfeld, und die Einstellungen werden übernommen.
Credits:
Es gestaltet und spricht der Mediengestalter Christoph Ullrich.
Bilder: Eigene mit Material von pexels.de