Auf Kinoplakaten tauchten Schriften mit 3D-Effekt bereits vor vielen Jahrzehnten auf, gelten also nicht als die neuste Erfindung. Dennoch erzeugen sie auch heute noch trotz unserer Vielzahl an gestalterischen Möglichkeiten große Aufmerksamkeit – zumindest, wenn sie gezielt zum Einsatz kommen. Die simulierte Dreidimensionalität sorgt für Tiefenwirkung bei kurzen, prägnanten Botschaften und kann mit vielen verschiedenen Schriftstilen kombiniert werden.
Da die 3D-Schrift per se über Marktschreierqualitäten verfügt, sollte man ihre Verwendung sorgfältig abwägen: Passt sie zum Thema, zur Zielgruppe und zum gewählten Format? Auf einem Plakat oder Flyer macht sie sich sicher besser als beispielsweise auf einer Festschrift. Junge Menschen fühlen sich durch 3D-Effekte eher angesprochen als Senioren, wobei mit der großen Auswahl an Schriften im Prinzip jeder Geschmack bedient werden kann.
Wie kommt man an die passende 3D-Schrift? Wer nicht gerade in seinem bereits vorhandenen Schriftenpaket über den perfekten Font verfügt, findet im Internet einige Anbieter, die das Gewünschte im Idealfall sogar kostenlos im Angebot haben. Eine kleine Gratis-Auswahl haben wir auch bereits für Sie zusammengestellt. Bilddatenbanken bieten zudem Vektorgrafiken mit 3D-Effekt an.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, 3D-Schriften selbst zu erzeugen – mit entsprechenden Plug-ins in verschiedenen Programmen. Dies setzt jedoch ein bisschen Geschick voraus. Einfacher geht es mit 3D-Schrift-Generatoren, für die man keinerlei Vorkenntnisse benötigt.
Tipp: Wir haben alle Schriften auf kommerzielle Nutzbarkeit geprüft, können aber keine Gewähr übernehmen; bitte kontrollieren Sie daher die jeweilige, mitgelieferte Schriftlizenz oder die Hinweise auf der jeweiligen Download-Plattform.
Kostenlose 3D-Schriften zur kommerziellen Nutzung
Das Angebot im Internet an Schriften mit 3D-Effekt ist nahezu unendlich, bedient jedoch hauptsächlich Privatnutzer. Wir haben uns hier auf Fonts beschränkt, die Sie auch gewerblich zum Nulltarif nutzen dürfen. Zwei Beispiele finden Sie zudem unter Schriften für Plakate, die ins Auge stechen.
Bungee Shade
Der Shade-Schnitt der Bungee-Schrift vermittelt eine beeindruckende Tiefenwirkung, sodass man bei entsprechender Größe und Farbgebung den Eindruck hat, durch die Buchstaben hindurchfassen zu können. Bungee Shade empfiehlt sich damit für die Litfaßsäule, denn die Schrift ist auch von Weitem gut lesbar.
- Lizenz: SIL Open Font Licence (https://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php)
- Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: OTF, TTF
- Design: David Jonathan Ross (https://djr.com)
- Besonderheit: nur Großbuchstaben, aber mit ß
Semplicità Ombra
Eindeutig die Diva in unserer Font-Auswahl: Selbst wenn die ersten vier Buchstaben im Namen nicht jeden gleich an die Semperoper denken lassen, assoziert man damit unweigerlich den großen Auftritt. Die ursprüngliche Semplicità (ital.: Schlichtheit), 1930 in Italien entworfen, kam tatsächlich sehr nüchtern daher, doch im digitalen Zeitalter bekam diese Schriftfamilie ihre mondäne Ombra-Variante.
- Lizenz: Creative Commons Attribution-NoDerivs License (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/)
- Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: OTF
- Design: Alessandro Butti (1930), für den Ombra-Schnitt: Nebiolo
- Besonderheit: nur Großbuchstaben, aber mit ß
Fonarto XT
Der indonesische Designer Arwan Sutanto wollte mit Fonarto eine gleichermaßen moderne wie klassische Schrift kreieren. Das ist ihm gelungen, wie man sieht. Die Schrift ist trotz der verspielten Details gut lesbar und passt zu allen fröhlichen Anlässen.
- Lizenz: 1001Fonts Free For Commercial Use License (https://www.1001fonts.com/licenses/general-font-usage-terms.html),
Readme-Datei im Zip-Ordner - Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: TTF
- Design: Arwan Sutanto von ArtOne CreativeWorks (http://artonedigital.com)
Xylitol Hollow
Hier bekommt der Betrachter den frontalen Draufblick auf die Buchstaben. Die ungewöhnliche Perspektive erhöht zwar nicht die Lesbarkeit, sorgt aber mit planvoller Farbgebung für aufsehenerregende Effekte. Der Designer gibt in der Readme-Datei und auf seiner Homepage nützliche Tipps zur Verwendung.
- Lizenz: 1001Fonts Free For Commercial Use License (https://www.1001fonts.com/licenses/general-font-usage-terms.html),
Readme-Datei im Zip-Ordner - Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: TTF
- Design: Raymond Larabie (http://typodermicfonts.com/xylitol/)
- Besonderheit: nur Großbuchstaben
V de vacía
So als könnten sie jeden Moment zum Leben erwachen, wirken die eigenwillig geformten Buchstaben von V de vacía. Obwohl der sinnenfrohe Font aus Nordspanien stammt, verfügt er über alle deutschen Umlaute und das ß. Besonders gut passt er zu Inhalten, die wie er ein wenig aus der Reihe tanzen.
- Lizenz: SIL Open Font Licence (https://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php)
- Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: TTF
- Design: Fernando Haro (https://defharo.com/)
Westerngames
Der Name sagt im Prinzip schon alles: Mit viel Western-Romantik zeichnet sich dieser Font nicht gerade durch gute Lesbarkeit aus, glänzt jedoch als echter Hingucker. Mit diesen Eigenschaften empfiehlt er sich für knackige Botschaften, die schneller zielen als ihr Schatten.
- Lizenz: 1001Fonts Free For Commercial Use License (https://www.1001fonts.com/licenses/ffc.html)
- Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: TTF
- Design: Vladimir Nikolic (https://www.coroflot.com/vladimirnikolic)
SudegnakNo2
Auch dieser Font will nicht auf den ersten Blick richtig gelesen werden, sondern zwingt zum genauen Hinsehen. Dabei verströmt er nostalgischen Charme und weckt Erinnerungen an die früheren Etiketten von 4711-Fläschchen. Auflockernde Details sorgen dafür, dass die Schrift dennoch modern anmutet.
- Lizenz: SIL Open Font License (http://scripts.sil.org), Readme-Datei im Zip-Ordner
- Download direkt als Zip-Datei
- Fontformat: OTF, TTF
- Design: gluk (http://www.glukfonts.pl)
Noch mehr 3D-Schriften entdecken Sie auf unserer Themenseite:
3D-Schrift-Generatoren und Vektorgrafiken
Da 3D-Schriften ohnehin nur bei Überschriften oder sehr kurzen Texten zum Einsatz kommen, ist es nicht unbedingt nötig, selbst über einen entsprechenden Font zu verfügen. Infrage kommen auch Vektordateien von Bilddatenbanken oder in 3D-Schrift-Generatoren erzeugte Schriftzüge, die dann jeweils als Bild eingebunden werden.
Vektorgrafiken
Alle professionellen Bilddatenbanken bieten Vektorgrafiken mit 3D-Buchstaben an. Die Palette reicht von simplen Lettern bis hin zu kompletten Text-Arrangements. Diese skalierbaren eps-Dateien lassen sich jedoch nur sehr eingeschränkt mit eigenen Inhalten füllen, so dass man unter Umständen lange nach dem Passenden suchen muss. Dafür braucht man sich keine Gedanken mehr über das Design zu machen, denn es ist bereits fertig. Allerdings ist diese Lösung mit Kosten verbunden, sofern man nicht ohnehin ein Abonnement mit einer Bilddatenbank abgeschlossen hat.
3D-Schrift-Generatoren
Eine kostenlose Alternative stellen die 3D-Schrift-Generatoren dar. Hier wählt man zwischen verschiedenen Vorlagen und gibt dann den eigenen Inhalt ein. Schwupp – und schon präsentiert sich unser Text im gewünschten 3D-Outfit. Einfacher geht es nicht.
Anbieter sind beispielsweise:
Cooltext (https://de.cooltext.com)
Bei Cooltext haben Sie die Wahl zwischen vielen verschiedenen Kategorien wie „Elegant“ und „Gold“, innerhalb derer man wiederum Schriftart und -größe variieren kann. Sieht alles zu Ihrer Zufriedenheit aus, lässt sich das Logo mit einem Mausklick fertigstellen. Zum Herunterladen bleibt Ihnen eine Stunde Zeit – danach ist Ihre Eingabe weg.
Font Meme (https://fontmeme.com/de/text-generator-de)
Auf der Seite von Font Meme entscheidet man sich für einen Stil, der beispielsweise einem berühmten Film wie Indiana Jones oder einem bekannten Marken-Logo nachempfunden ist (in unserem Beispiel ist es die Kultserie Miami Vice). Die Schriftart ist dann meist vorgegeben, große Auswahl gibt es jedoch bei den Farbeffekten. Das fertige Bild lässt sich entweder per angegebenem Code in HTML einbetten oder direkt aufrufen und speichern.
3D-Schriften selbst erstellen
Dies ist die aufwendigste Alternative, aber für alle, die etwas Erfahrung mit den entsprechenden Programmen besitzen, eine hervorragende Möglichkeit, mit einem Plugin eine individuellere Schrift zu erstellen. Selbst Anfänger finden sich in kurzer Zeit meistens gut zurecht.
Mit Adobe Photoshop
In Photoshop ist es inzwischen kein Hexenwerk mehr, 3D-Schriften zu erstellen. Voraussetzung für die neueste Version ist allerdings ein sehr leistungsstarker Rechner. Wie es funktionieren kann, zeigt der Video-Überblick:
Ähnliche Tutorial finden Sie auch für die Erstellung mit Adobe Illustrator oder dem Open-Source-Programm GIMP.
Mit Microsoft Word
Für die Anwendung in Word sind keine besonderen Kenntnisse erforderlich. Es funktioniert genauso einfach wie die 3D-Schrift-Generatoren. Man klickt dazu im Reiter Einfügen auf WordArt. Es öffnet sich ein Menü mit verschiedenen 3D-Stilen. Hat man sich für einen entschieden, erscheint ein Textfeld in der geöffneten Datei, in das man die gewünschten Wörter schreibt. Unter dem Reiter Start lassen sich wie gewohnt Schriftart, -größe und -farbe variieren. Für professionelle Designs und vor allem bei Druckdaten sollte man aber von „WordArt“ absehen.
Bildquelle: Africa Studio (Shutterstock)